Was suchest du zum Waschen deiner Füße eine andere Jungfrau aus?
Denn deine Füße sind ja meine Füße
und deine Hände meine Hände
und deine Seele meine Seele.
Keine andre wasche dir die Füße!
dann faßte Joseph sie bei ihrer rechten Hand
und küßte sie gar minniglich.
Dann küßte Asenath sein Haupt;
er setzte sie darauf zu seiner Rechten.
und alle die Verwandten von dem Erbgrundstücke heim
und sahen sie bei Joseph sitzen
im Hochzeitskleid.
sie freuten sich, und priesen Gott,
der Tote wiederum lebendig macht.
und alle freuten sich.
Da sprach zu Joseph Pentephres:
Ich rufe morgen alle Großen und Satrapen
aus ganz Ägypterland
und richt für euch die Hochzeit her.
Dann nimmst du meine Tochter Asenath zum Weib.
Ich gehe morgen zu dem König Pharao,
weil er mein Vater ist
und mich zum Fürsten über dieses ganze Land bestellt.
Ich sprech mit ihm von Asenath;
er soll sie mir zum Weibe geben.
Zieh hin im Frieden!
doch ging er nicht zu Asenath;
er sagte sich:
Es schickt sich nicht für einen gottesfürchtigen Mann,
vor seinem Hochzeitstag bei seinem Weib zu sein.
und ging zu Pharao
und sprach zu ihm:
Gib mir die Asenath, die Tochter Pentephres,
des Priesters von Heliopolis, zum Weib!
und sprach zu Joseph:
Ist sie dir nicht von Ewigkeit zum Weib schon anverlobt?
Paul Rießler (Übersetzer): Joseph und Asenath. Dr. B. Filser, Augsburg 1928, Seite 525. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_525.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)