mit mir von meiner Kindheit an gemeinsam aufgezogen,
in Einer Nacht mit mir geboren,
die mich bedienen
und die ich alle lieb wie meine Schwestern.
Ich möchte sie jetzt rufen,
damit du diese segnest,
so, wie du mich gesegnet hast.
Ja, rufe sie!
und stellte sie dem Engel vor;
der Engel sprach zu ihnen:
Es segne euch der Herr, der höchste Gott,
und ihr sollt sieben Zufluchtssäulen sein in sieben Städten
und die in jener Stadt der Auserlesenen zusammenwohnen,
sie sollen auf euch ruhen in alle Ewigkeit!
Nimm diesen Tisch hinweg!
den Tisch hinwegzunehmen,
verschwand er schnell aus ihren Augen.
Und Asenath bemerkte,
daß etwas wie ein Wagen mit vier Pferden gegen Himmel fuhr;
der Wagen aber war wie eine Feuerflamme,
die Pferde glichen einem Blitz;
der Engel aber stand auf jenem Wagen.
Wie töricht und wie albern bin ich Arme,
daß ich geredet,
als etwas wie ein Mensch vom Himmel in mein Zimmer kam.
Ich wußte nicht,
daß hier ein göttlich Wesen kam.
Nun geht es in den Himmel wiederum an seinen Ort.
Sei deiner Sklavin gnädig, Herr!
Schone deiner Dienerin,
daß ich vor dir unwissentlich Vermessenes gesprochen!
kommt schon ein Jüngling von der Dienerschaft des Joseph
und meldete:
Zu euch kommt heute Joseph, Gottes Held.
und sprach zu ihm:
Schmück schnell mein Haus
und richt ein schönes Gastmahl her!
Denn Joseph, Gottes Held, kommt heut zu uns
Paul Rießler (Übersetzer): Joseph und Asenath. Dr. B. Filser, Augsburg 1928, Seite 521. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_521.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)