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Stimmen, streichelte die schwarzen, glänzenden Federn und flüsterte traurig:

„Wieder diese Scheidewand! Wir werden uns fremd bleiben für immer!“

Sie erhoben sich plötzlich, schlugen mit den Flügeln und flogen in mächtigem Flug hoch in die Lüfte, über die Stadt, immer höher, und er verfolgte sie mit sehnsüchtigen Augen, bis sie im grauen Nebel verschwanden.

Eine Turmuhr versetzte ihn mit ihrem langsamen, festen Ton wieder in die Wirklichkeit zurück.

„Fünf Uhr!“ Er erinnerte sich sofort an die Einladung Daisys.

Aber er ging langsam, und während er den letzten Rest von Träumerei von sich abschüttelte, bemerkte er mit Bitterkeit, daß alles wieder den gewohnten Ausdruck hatte. Zerflossen war der bläuliche Nebel, ringsherum brauste das Leben, schäumte es und spritzte mit schmutzigen Wellen hoch. Er schüttelte sich voll Ekel.

„Vielleicht ist’s auch so, wie es mir jetzt vorkommt,“ sann er und starrte auf die vergrämten Gesichter, die des Elends Last zur Erde beugte. Und überall sah er nur von Leidenschaften durchfurchte Gesichter, unruhige, wilde Blicke, schmerzverzerrte Lippen, und in allen den Ausdruck grausamer Unbarmherzigkeit, der Habgier und der Selbstsucht. Und dieser gewaltige Verkehr! Diese Tausende und Abertausende, die im Kreise jagten, wie vom Wahnsinn gepeitscht! Dieser wilde Kampf aller gegen alle! Diese unzähligen Horden, die ewig Beute witterten! Elend, Laster und

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Władysław Reymont: Der Vampir. Albert Langen, München 1914, Seite 305. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Reymont_-_Der_Vampir.djvu/305&oldid=- (Version vom 1.8.2018)