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„Yoe! Yoe!“

Doch es war, als höre er ihn gar nicht, er unterbrach seine Wanderung nicht einen Augenblick.

Zenon preßte ihm heftig die Hand und schrie ihm ins Ohr:

„Yoe! So erwache doch um Gottes willen!“

Yoe kam nahe an ihn heran und fragte wie automatisch:

„Sage mir, wo bin ich denn eigentlich?“ Und er bohrte seine Augen in sein Gesicht.

Zenon wich vor diesem wahnsinnigen Blick zurück.

„Wo bin ich?“ wiederholte Yoe leiser und ängstlicher.

„Hier bei mir. Wir stehen nebeneinander! Fühlst du denn meine Hand nicht?“

„Ja … aber … Stehen wir mitten im Zimmer oder dort gegenüber, an der Wand …?“

„Mitten im Zimmer.“

„Und an der Wand siehst du nichts?“

„Ich gebe dir mein Wort, im Zimmer ist außer uns zweien niemand mehr.“

„Sonderbar … Jetzt ist’s leer … Und vor einem Augenblick … Und du weißt, daß du mit mit sprichst?“

Zenon schlug schnell die Vorhänge zurück, ein breiter Lichtstreifen fiel ins Zimmer, Yoe wandte den Kopf vor der Helligkeit ab, doch nach einer Weile fing er an, sich mißtrauisch umzusehen, als hätte er etwas Furchtbares erblickt, er krümmte sich, er erkaltete für einen Augenblick, seine Augäpfel wichen in den Schädel zurück und funkelten unheilverkündend wie im Wahnsinn.

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Władysław Reymont: Der Vampir. Albert Langen, München 1914, Seite 293. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Reymont_-_Der_Vampir.djvu/293&oldid=- (Version vom 1.8.2018)