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der düstere Gedanke ihn zu quälen, daß er nie das Recht haben werde, sie sein eignes Kind zu nennen.

Sie dämpfte ihre Stimme und begann geheimnisvoll:

„Weißt du, Onkelchen, der ‚Schwips‘ kommt jede Nacht zu mir!“

Er sah sie fragend an, er wußte nicht, wen sie meinte.

„Es ist mein Spitz! Mama sagt, ich träume das nur … Aber, Onkelchen, er kommt wirklich; er springt aufs Bett und schleckt meine Hände, daß ich ihn streicheln muß, dann rollt er sich zusammen wie ein weißes Knäuel und schläft ein. Und manchmal spielt er mit mir, er nimmt mir die Schuhe fort, springt über Stühle, versteckt sich und macht Männchen. Nur das kommt mir sonderbar vor, daß er niemals bellt oder winselt. Na und dann weiß ich auch nicht, wo er sich am Tage versteckt. Ich habe ihn überall gesucht. Vielleicht läßt Mama ihn absichtlich verstecken. Heute Nacht … wie die Rothaarige gekommen ist, habe ich ihn auf sie gehetzt … Ich habe es der Mama nicht gesagt, denn ich weiß, man soll nie mit Hunden hetzen … Aber ich fürchte mich so schrecklich vor ihr, daß ich es nicht mehr ertragen konnte … Ich zeigte sie ‚Schwips‘ mit den Augen und sagte ganz leise: Faß zu! Er sprang auf sie zu und jagte sie so im Zimmer umher, jagte und biß sie so, daß sie mir drohte und fortlief …!“

„Vielleicht kommt sie nicht mehr …!“ stotterte er, entsetzt über diese Erzählung, denn die Kleine schien völlig bei Bewußtsein zu sein.

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Władysław Reymont: Der Vampir. Albert Langen, München 1914, Seite 282. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Reymont_-_Der_Vampir.djvu/282&oldid=- (Version vom 1.8.2018)