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zerfallen, von ihrem früheren Dasein auf Erden träumen. Das sind nur Emanationen von Seelen, Spiegelexistenzen, Vampire, die ringsum lauern, um auf unsere Kosten ihr elendes Schattendasein zu fristen, das sind nur Keime von Verbrechen und Gemeinheit, die, in den dunkelsten Tiefen der Erde erstanden, ewig über ihr schweben und unfähig sind zu einem unsterblichen, sonnigen Dasein. Wie sich Hunde in einer kalten Nacht hungrig und obdachlos in geheizte Stuben drängen, so kreisen auch sie in den leuchtenden Regionen schöpferischer und unsterblicher Gebieterseelen.“

„Ein entsetzliches Bild, die wahre Hölle!“ flüsterte er voll Mitleid.

„Erschaffen von ihrem Gotte!“

Er machte eine unruhige Bewegung und erhob die Augen neugierig zu ihr.

„Ja, die wahre und einzige Hölle! Ewiges Heulen und Zähneklappern! Und er lebt von ihren Tränen, mästet sich mit ihrer Qual. Er hat sich aus ihren Leiden, aus ihrem Elend einen Thron gebaut, auf dem er ruht und nie satt werden kann an Macht und Ruhm! Wo nur immer Jammer, Krankheiten, Unglück, Verbrechen und ewige Finsternis sind, dort ist die Quelle seiner Macht, dort ist er, der Gebieter der Dunkelheit, der Furcht und des Todes!“ rief sie, und ihre Augen schleuderten Blitze, ihre gekrampften Hände erhoben sich drohend.

Und Zenon, von ihrer Erregung hingerissen, flüsterte unbewußt:

„Salute o Satana! – O Ribelione.“
„O forca Vindice. – Della Ragione!“

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Władysław Reymont: Der Vampir. Albert Langen, München 1914, Seite 272. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Reymont_-_Der_Vampir.djvu/272&oldid=- (Version vom 1.8.2018)