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Daisy von der Bahre erhob und, von einer Wolke metallener Haare umflossen, Baphomet mit liebenden Armen umflocht. Ein blutigroter Schein verhüllte das Mysterium des Wahnsinns und hob es gleichsam hoch in den Raum, und aus der Erde loderte ein Scheiterhaufen auf, wie ein flammendes Gebüsch, auf das man zerbrochene Kreuze warf, Meßgewänder und bleiche, riesige Hostien, die aussahen wie tote Sonnen.

Bagh heulte düster auf.

„Salute o Satana! Salute! Salute!“ – Immer gewaltiger dröhnte die Hymne, als sänge sie die ganze Welt mit der ganzen erhebenden Kraft der Liebe, des Glaubens und der Hoffnung – – – – – – – – – – – – – – – – – – – –

Es schlug schon acht Uhr, als die letzten Visionen langsam verblaßt, die letzten Klänge in der dumpfen Stille des Abends verklungen waren und Zenon den schweren Kopf von der unbeendeten Szene des Mysteriums erhob, die Feder beiseite legte, die er mechanisch in der Hand gehalten; und nach einer Weile des Nachdenkens resigniert flüsterte:

„Es wird sein, was sein muß.“

Und treu dem Versprechen, das er Daisy gegeben hatte, ging er zur Seance.

Die gewaltige Halle der Theosophischen Gesellschaft war überfüllt. Hoch über den Köpfen, geradeüber vom Eingang, erhob sich ein großer Altar, auf dem ein riesiger goldener Buddha saß, der mit runden Augen stumpf vor sich hinstarrte. Aus goldenen Weihrauchbecken, die von steinernen, weißen Elefanten getragen wurden, schlugen Säulen duftenden Rauches

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Władysław Reymont: Der Vampir. Albert Langen, München 1914, Seite 265. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Reymont_-_Der_Vampir.djvu/265&oldid=- (Version vom 1.8.2018)