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erwartet die Menschheit, sondern nur einen Herrn, der es versteht, ihr unerbittlicher Gebieter und Henker zugleich zu sein.“

Sie waren so verblüfft über seine unbarmherzigen Anschauungen und seinen bitteren Sarkasmus, daß das Gespräch bald abbrach. Alle fühlten sich unangenehm berührt und verlegen, man konnte nicht verstehen, was ihm zugestoßen wäre. Betsy war sogar vergrämt seinetwegen, doch beim Abschied drückte sie ihm die Hand heißer als sonst.

„Also am Sonnabend erwarten wir Sie mit den Ihrigen.“

„Ich bringe sie sicher mit. Sie müssen sie liebgewinnen.“

Das Mädchen fragte nach kurzem Zögern schüchtern:

„Ist Frau Ada schön?“

„Sehr. Aber ich kenne eine gewisse kleine Miß, die hundertmal schöner und lieber ist, – hundertmal!“ flüsterte er und küßte ihr die Hände. Sie riß sich strahlend und glücklich los, und vergaß alle Bitterkeit.

„Wirst du bei diesem Feste der Verbrüderung der Völker auch zugegen sein?“ wendete er sich an Yoe, als sie schon vor dem Hause waren.

„Mit Vergnügen werde ich deine Familie kennen lernen!“ sagte der herzlich.

Schon trug sie der Zug über die Stadt hin, die ganz in schmutzige Rauch- und Nebelwolken getaucht war, als Yoe wieder bemerkte:

„Du sprachst heute, als hätte jemand deine Seele umgeformt.“

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Władysław Reymont: Der Vampir. Albert Langen, München 1914, Seite 252. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Reymont_-_Der_Vampir.djvu/252&oldid=- (Version vom 1.8.2018)