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Achtes Kapitel

Er konnte nicht mehr antworten, er war allein im Flur zurückgeblieben, Ada ging die weißen Marmortreppen hinauf, er fing nur ihre letzten Blicke auf, die wie berauschende Blüten auf ihn herabfielen, ehe er in dem Geräusch der Straßen und im Nebel unterging. Er war erregt über dies alles, und ihre letzten Worte hatten einen solchen Brand in seinem Herzen entfacht, daß er von einer merkwürdig glückseligen Freude flammte.

„Und alles zusammen ist kaum zu glauben,“ dachte er. „Wie ein Kapitel eines noch ungeschriebenen Romans! Erlebt, und doch durchaus unwahrscheinlich!“ flüsterte er, während er ein wenig nüchtern wurde an einer Straßenkreuzung, die so dichtgedrängt von Wagen war, daß es unmöglich schien, auf die andere Seite zu gelangen. Er ging jedoch unter dem Schutze eines Policeman hinüber, auf dessen Wink dieser ganze furchtbar reißende Strom sich spaltete und auf der Stelle erstarrte.

„Wie das Leben selbst,“ sann er weiter, hier und dort vor den Auslagen der Läden stehen bleibend und ohne zu wissen, worauf er schaute, so ganz erfüllt war er von Erinnerungen und einer freudigen Rührung. Mechanisch ließ er sich von den Massen hintragen

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Władysław Reymont: Der Vampir. Albert Langen, München 1914, Seite 242. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Reymont_-_Der_Vampir.djvu/242&oldid=- (Version vom 1.8.2018)