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zur Flucht? Warum?“ Er warf die Fragen hin, wie zermalmende Steine, und so verbissen und rachedurstig, daß sie ihn flehend ansah.

„Ich werde dir alles sagen, offen und ehrlich, ohne etwas zu verheimlichen … Möge geschehen, was geschehen soll … Ich hatte meinen Mut für diesen Augenblick gesammelt … O Gott, wie schwer es mir fällt! Du kannst dir nicht vorstellen, wie sich ein einsames Weib nach einem Kinde sehnen kann, so eine Jungfrau-Gattin, wie ich es war … Und du warst für mich das Ideal eines Menschen, ich wußte, daß du mich liebtest, und ich fühlte, daß du auf jeden meinen Wink von mir … Aber konnte ich denn sagen, was ich von dir ersehnte? … Ich sage es dir jetzt in diesem Augenblick mit meiner ganzen Aufrichtigkeit, daß ich damals weder dich, noch deine Liebesschwüre, ja nicht einmal mein eigenes Glück nötig hatte … Ich verlangte mit der ganzen Kraft eines ungebändigten Instinktes danach, Mutter zu werden, und ich konnte es nicht wagen … Ich mußte die ganze weibliche Schamhaftigkeit in mir überwinden, die seit Jahrtausenden in uns wurzelt, meine ganze Natur … Monate währte diese Qual … Du ahntest nicht, was in mir vorging … Ich wartete auf irgendein Wunder, und da das Wunder nicht kommen wollte … wagte ich es endlich in jener Nacht … Da hast du die ganze Wahrheit … Ich schäme mich dessen nicht, denn ich bin die Mutter … deines Kindes …“

Sie verstummte, von flammender Röte übergossen, sie war hinreißend schön in der Aufrichtigkeit ihrer

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Władysław Reymont: Der Vampir. Albert Langen, München 1914, Seite 234. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Reymont_-_Der_Vampir.djvu/234&oldid=- (Version vom 1.8.2018)