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Yoe schloß die Türen, ließ die Vorhänge an den Fenstern herunter und stand lange im tiefsten Nachdenken, in ein stummes Gebet versunken, wie er es immer vor einer Seance verrichtete, endlich ging er in das erste Zimmer, setzte sich aus den Boden neben den Kamin und lehnte seinen Rücken an die Wand; durch die geöffneten Türen und geteilten Portieren konnte man in der Ferne die schwachen Umrisse des Schlafenden sehen. Yoe saß auf gekreuzten Beinen, um in sich selbst zu versinken und sich zu spalten, um als sein eigener Doppelgänger nach außen in Erscheinung zu treten und sich selbst vor sich zu sehen, ohne die Einheit zu zerstören, sich zu spalten und zwei Identitäten dieser Einheit zu sein, sich in dieser Spaltung zu verdoppeln, ohne aufzuhören, er selbst zu sein; dies waren die einleitenden Übungen Yoes, die er mit eiserner Konsequenz unter dem Einfluß und der Anleitung des Mahatma durchführte.

Bald wurde er unbeweglich und erkaltete gleichsam; trotz der Qual dieser krampfhaften Stellung bewegte er sich nicht ein einziges Mal, zuckte er auch nicht vor Schmerz, er überwand langsam den Körper, tötete die Empfindlichkeit, und während er sich an diesen ohne Zucken ertragenen Schmerzen labte, konzentrierte er die zerstreuten Gedanken auf einen Punkt, er verschloß sie alle in das eine in seiner Gewalt entsetzliche Verlangen: sich selbst zu erblicken.

Vergebens erwachten in der Tiefe seines Hirns lebendige, zuckende Erinnerungen; vergebens drangen lange Reihen von Ereignissen, bekannte Gesichtszüge

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Władysław Reymont: Der Vampir. Albert Langen, München 1914, Seite 176. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Reymont_-_Der_Vampir.djvu/176&oldid=- (Version vom 1.8.2018)