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in einem Gebüsch nieder, um den Sturm abzuwarten, der immer heftiger wütete.

Und so blieb er dort, als hielte ihn der Sturm gefangen, bezaubert von dem Erwachen der Lebewesen, er wurde eins mit ihnen, vereinigte sich mit ihnen in dem düsteren Heulen des Orkans und sang mit ihm jenes wilde und übermächtige Lied ohne Worte, das Lied der blinden und unsterblichen Gewalten der Natur. Er vergaß, daß er nach Hause wollte, er ging in den Part hinein, irrte unter den Bäumen umher und versank in ihrer Dunkelheit, er war bei Bewußtsein und wußte doch nichts, er erblickte ein Blümchen im verwelkten Grase und preßte es an seine heißen Lippen; eine plötzliche, übermächtige Sehnsucht ließ seine Seele von solcher Liebe und einem so hungrigen Verlangen, mit allem zusammenzufließen, anschwellen, daß er sich erhob, verbrüdert mit Nacht und Sturm, in seinem Empfinden den Bäumen und dem Himmel ähnlich, mächtig durch die Gewalt einer unermeßlichen Rührung, daß er sich an die Bäume schmiegte, vor den Sträuchern niederkniete, daß er die Äste umarmte und das trockene Gras küßte und mit herzlichen Tränen des Glücks diese teuersten und heiligsten Wesen begoß, die er längst verloren und jetzt unverhofft wieder gefunden hatte.

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Władysław Reymont: Der Vampir. Albert Langen, München 1914, Seite 169. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Reymont_-_Der_Vampir.djvu/169&oldid=- (Version vom 1.8.2018)