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so daß nur ihre Schritte dumpf widerhallten; er folgte ihr wie ihr Schatten, wie die Notwendigkeit.

Sie gingen durch allerlei Straßen, über leere Plätze, durch schlafende Parkanlagen und stiegen auf breiten Stufen zu einem Bahnhof hinauf.

Er kaufte eine Fahrkarte bis zu derselben Station, deren Namen sie dem Kassierer genannt hatte.

Er verbarg sich gar nicht vor ihr, sie betraten den Wartesaal beinahe zugleich, doch sie schaute ihn an, als bemerke sie ihn nicht, ihre Augen glitten über sein Gesicht hinweg, wie über eine fremde Sache; er fühlte sich dadurch nicht verletzt, er verstand, daß es so sein müsse, manchmal schien es ihm sogar, daß sie er selbst sei, – eine so merkwürdig harmonierende Identität des Rhythmus fühlte er zwischen ihren Seelen … sie glitten nebeneinander dahin, wie zwei Schatten, die ineinander aufgingen, oder wie zwei Lichter, sie schauten auf dieselben Dinge und sicherlich mit demselben Gefühl des Nichtsbemerkens, sie waren wie jene Bäume, die, im Winter gestorben, aus dem Nebel des erwachenden jungen Frühlings hervortauchen.

Unbewußt wollte er in das gleiche Abteil wie sie steigen, doch ehe er herangekommen war, hatte sie die Tür geschlossen, so setzte er sich denn in das benachbarte und stand den ganzen Weg am Fenster; vor seinen leeren Augen glitten die Umrisse der Landschaft vorüber, die aus einer wolkenbedeckten Nacht auftauchten; der Mond floß langsam vorüber, und wenn er etwas bemerkte, so war es nur ihr Schatten, die schwarze Silhouette ihres Kopfes, der in dem Lichtfleck

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Władysław Reymont: Der Vampir. Albert Langen, München 1914, Seite 153. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Reymont_-_Der_Vampir.djvu/153&oldid=- (Version vom 1.8.2018)