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gleichsam mit seinen Augen diesen weiten, zauberischn Horizont, ein merkwürdiges Lächeln erblühte auf ihren heißen Lippen, und ihre saphirblauen Augen waren wie jene fernen Meere, umwoben von sonnigen Spinnweben der Melancholie, und über ihr blasses, wunderbares Gesicht huschten leichte Schatten einer plötzlich erblühten Sehnsucht, träumerisches Verlangen und leidenschaftliches stummes Rufen, – sie war wie ein tiefes, durchsichtiges und ruhiges Wasser, durch dessen glatte Oberfläche die Umrisse des geheimnisvollen Grundes hindurchschimmern.

„Sie erzählen so verlockend, daß ich plötzlich Sehnsucht empfinde, diese Wunder kennen zu lernen.“

„Sie, die Sie das Märchen der Welt, die Sie Indien kennen …?“

„Das Unbekannte weckt die Sehnsucht immer mehr …“

„Doch es kann ebenso enttäuschen.“

„O nein, denn ich würde dies alles mit Ihren Augen sehen, mit den Augen eines Dichters, und unter einem solchen Gesichtswinkel gesehen, ist alles ein Wunder, ein Zaubermärchen.“

Diese Worte, die sie mit einem besonderen, hypnotisierenden Klange aussprach, erfüllten ihn mit unsagbarer Wonne, er erhob die dankbaren, geblendeten Augen zu ihr, ihre Blicke trafen sich und versanken ineinander, wie zwei lodernde Abgründe; plötzlich gähnte der Panther, sprang auf die Erde und kroch, die schrecklichen Zähne zeigend, zu ihm heran.

„Haben Sie nur keine Angst, ich bürge für ihn.“

Bagh legte den schweren Kopf auf seine Kniee,

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Władysław Reymont: Der Vampir. Albert Langen, München 1914, Seite 146. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Reymont_-_Der_Vampir.djvu/146&oldid=- (Version vom 1.8.2018)