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wachte zuweilen aus, versuchte aufzustehen und schlief wieder.

„Sie, Herr, kommen Sie mit mir,“ flüsterte eines der Mädchen, und trat in die Loge ein.

„Wie? Was?“ stammelte er polnisch, er konnte nicht verstehen, wie sie hierher gekommen wäre.

„Sie sind ein Pole? Rosa! Komm hierher, der Herr ist ein Pole,“ rief sie verwundert.

„Ja, was wollt ihr? Schnell … schnell.“

„Nun, nichts … gar nichts … wir hatten schon sechs Jahre nicht mehr unsere Sprache gehört … Wir wohnen hier gleich in der Dorham-Street … Dort könnten wir in unserer Sprache reden, so kommen Sie doch.“

Sie setzten sich zu ihm, sie verstummten jedoch vor seiner stolzen Miene und seinem Schweigen, vielleicht auch durch irgendeine plötzliche freudige Rührung eingeschüchtert, die sie unvermutet überkam beim Klange der beinahe vergessenen Sprache, beim Klange dieser Worte, die plötzlich längst gestorbene Erinnerungen erweckten …

Er wurde etwas nüchterner infolge dieser unerwarteten Begegnung, er ließ Essen und Trinken für sie bringen, er mußte sie beinahe zwingen, zu essen, sie weigerten sich energisch, denn sie getrauten sich nicht einzugestehen, daß sie hungrig seien, und waren von seiner Güte gerührt. Doch endlich ließen sie sich überreden und machten sich gierig über den Hammelbraten her; sie unterbrachen sich aber jeden Augenblick und erhoben ihre ängstlichen, forschenden und doch dankbaren Augen, denn er schob ihnen fürsorglich die

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Władysław Reymont: Der Vampir. Albert Langen, München 1914, Seite 126. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Reymont_-_Der_Vampir.djvu/126&oldid=- (Version vom 1.8.2018)