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zu flüchten, vor sich selbst und vor den Leuten; doch lange noch, wie der Widerhall eines Gewitters, folgten ihm die tobenden Stimmen der Massen und die ohrenbetäubenden Klänge der Trompeten … Und er hatte nichts vergessen, er erinnerte sich, man hatte ihm vor nicht allzu langer Zeit im Klub von dem Bestehen einer spiritistischen Geißlersekte erzählt. Damals hatte er gelacht und es nicht geglaubt. Und jetzt! Jetzt hatte er es mit seinen eigenen Augen gesehen.

Waren doch dort unter ihnen auch Joe und sie gewesen! Er schüttelte sich und erblickte den Freund wieder vor sich, nackt, zusammengekauert, wieder sah er den blutigen Körper Daisys und ihre wunderbare, straffe Brust, von blutigen Striemen zerschnitten … Auch jede dieser Wunden hatte ihre eigene Stimme und schrie in seinem Herzen voll Schmerz und Klage, – er fühlte sie alle in sich selbst, sie brannten ihn, ergossen lebendiges, warmes Blut über ihn und peitschten ihn mit Raserei.

Wütend schob er die Passanten zur Seite und fing an zu rennen wie ein Wahnsinniger, so daß die Leute stehen blieben und sogar ein Schutzmann ihm nacheilte; doch er rannte immer schneller, gejagt von dem Sausen der Bambusstöcke und dem Bilde ihres blutigen Körpers, den er so nahe, so lebend vor sich sah, als brauchte er nur die Hände auszustrecken und danach zu greifen …

Erst die Themse versperrte ihm den Weg, die Dunkelheit und die Stille lähmten ihn, er setzte sich ganz apathisch auf eine Treppe, die zum Flusse führte,

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Władysław Reymont: Der Vampir. Albert Langen, München 1914, Seite 119. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Reymont_-_Der_Vampir.djvu/119&oldid=- (Version vom 1.8.2018)