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„Eine Abenteurerin, ein Medium, das zu verschiedenen Experimenten verwendet wird,“ fügte er hinzu, indem er sich mit immer schrecklicheren Vermutungen peinigte. „Und übrigens, was geht es mich an, – sie kann sich geißeln, wann sie will, sie kann sich meinetwegen zu Tode geißeln. Ich habe es satt“ … Und plötzlich vergaß er alles, denn einige Schritte vor ihm tauchte aus der Menge ein Kopf hervor, der Daisy so ähnlich war, daß er eiligst hinzustürzte, doch sie verschwand im Gedränge; denn gerade in diesem Augenblicke begann die Menge heftig zu wogen, das Orchester nahte, die Trompeten erdröhnten markerschütternd, und aus allen Kehlen erbrauste die „Hymne der Königin“ wie ein Orkan. Er kam völlig zum Bewußtsein, als man ihn an eine Mauer drängte, so daß ihm beinahe die Rippen brachen; er erfuhr zugleich, daß es der Sieg über Arabi-Pascha war, der die Massen so begeisterte, daß ganz London vor Freude wie betrunken war.

„Ah, der Teufel hole euch mit euren Siegen!“ fluchte er wütend. Er konnte sich kaum auf den Beinen halten, so von allen Seiten gestoßen, gedrückt und an die Wände gepreßt wie ein Klotz, denn die Menge drängte in gedankenloser Eile dem Orchester nach. Endlich gelang es ihm, in eine Nebenstraße einzubiegen, wo er wieder aufatmen und seine Gedanken ein wenig sammeln konnte. Aber da er nicht wußte, was er mit sich beginnen sollte, schleppte er sich fürchterlich ermüdet durch gleichgültige öde Gassen dahin; er ging, nur um zu gehen, nur um weiter, tiefer in die Stadt zu versinken, um vor diesen schrecklichen Erinnerungen

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Władysław Reymont: Der Vampir. Albert Langen, München 1914, Seite 118. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Reymont_-_Der_Vampir.djvu/118&oldid=- (Version vom 1.8.2018)