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Farben des Regenbogens, von heiseren Stimmen und schmerzlichem Zischen unterbrochen, das aus den weißen, wogenden Leibern drang.

Sieben Männer und Weiber drehten sich in einem tollen, mystischen Tanze, geißelten sich wie besessen, schrieen wie geistesabwesend oder schluchzten krampfhaft; sie geißelten sich mit der ganzen Wonne des Schmerzes, im heiligen Verlangen nach Wunden und Qualen, wie Märtyrer im Opferwahnsinn, sie geißelten sich gegenseitig, wo sie einander erreichen konnten, zusammengedrängt in einem wahnwitzigen Wirbel, verblendet und in konvulsivischen Zuckungen … Die Hiebe hagelten immer dichter, die Bewegungen wurden immer unfaßbarer, und rote Striemen wanden sich immer enger wie Schlangenringe um die weißen Leiber, – das Blut spritzte … Manchmal fiel jemand mit einem furchtbaren Schrei zur Erde und kroch zu Yoes Füßen, küßte seine nackten Füße, ohne es zu achten, daß dieser ganze Strom über ihn hinwegging, ihn trat und weitereilte; ein andrer wieder riß sich von dem tollen Reigen los, schlug mit dem Schädel gegen die Wand, brüllte mit unmenschlicher Stimme furchtbar, wahnsinnig, und fiel dann wie leblos zur Erde.

Plötzlich fielen alle aufs Gesicht, und es erhob sich ein erschütternder Chor todmüder Stimmen, ein Chor von Litaneien und jammernden, tränenerstickten Klagen:

„Für die Sünden der Welt nimm unsere Schmerzen!“

„Für die Sünden der Welt nimm unser Blut!“

Und dann geißelten sie sich mit einer noch fürchterlicheren, ekstatischeren Raserei; Grauen erfüllte das

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Władysław Reymont: Der Vampir. Albert Langen, München 1914, Seite 114. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Reymont_-_Der_Vampir.djvu/114&oldid=- (Version vom 1.8.2018)