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trug die Haare nach Frauenart in Zöpfe geflochten und auf dem Kopfe aufgesteckt, wo ein hoher, goldener smaragdbesetzter Kamm leuchtete.

„Mr. Yoe ist nicht zu Hause,“ behauptete er hartnäckig und wollte Zenon nicht einlassen.

„Er muß da sein, denn heute sollten wir hier zusammenkommen, und er hat doch seit zwei Tagen das Haus nicht mehr verlassen.“ Zenon versuchte es mit einer List, nur um in die Wohnung hineinzugelangen.

„Ich weiß nicht, aber Sie sind hier nicht verzeichnet, während doch hier die Namen aller derer stehen, die ich einlassen darf.“ Er zeigte ein Blättchen, auf dem etwas in Hieroglyphen geschrieben stand.

„Er hat offenbar vergessen, mich aufzuschreiben; du kennst mich aber doch und weißt, daß ich immer ohne vorherige Anmeldung komme.“

„Aber das Opfer hat schon seinen Anfang genommen.“

„Ich habe mich verspätet.“ Zenon konnte die Bedeutung dieser Worte nicht verstehen.

„Es geht nicht … nein …“ Der Malaie wehrte sich immer schwächer, – er wußte nicht, was er tun solle, denn er wußte sehr wohl von Zenons Freundschaft mit Mr. Yoe. Doch jener achtete nicht mehr auf seinen Widerstand und drang beinahe gewaltsam in das Vorzimmer.

Der Malaie kratzte sich verlegen hinterm Ohr, verschloß die Tür mit einem ganzen System von Schlössern und führte Zenon in ein Seitenzimmer, wo auf einem niedrigen Tische, in einem siebenarmigen Leuchter aus Erz, sieben hohe, gelbe Wachskerzen brannten;

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Władysław Reymont: Der Vampir. Albert Langen, München 1914, Seite 110. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Reymont_-_Der_Vampir.djvu/110&oldid=- (Version vom 1.8.2018)