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„Vertilgt wird die Sünde der Menge werden und die Sünder!“ sprach Mist Ellen feierlich.

Zenon ließ sich hinreißen, und da dies selten geschah, war er um so heftiger.

„Also, um es gerade herauszusagen: diese schändliche Lüge, die sich Theater nennt, ist mir zum Ekel geworden, und darum habe ich diese Dummheit, diese Blague, dieses elende Geschäft, das sich frech als Kunst aufspielt, hassen lernen vom Herzensgrunde. Ich habe genug von diesem Getue, von diesen dummen Gesten ins Leere hinein, von dieser närrischen Lebensvortäuschung, von diesen affigen Nachahmungen, von diesem Menschenspielen und von dieser ganzen verblödeten, eingebildeten Schauspielermenagerie und dieser Beifall klatschenden, von Blödheit trunkenen Menge.“

„Was willst du also?“ fragte Yoe lebhaft und hörte zu spielen auf.

„Einen wahren und echten Kultus des Schönen.“

„Ja, sind denn Shakespeare, die Griechen und so viele, viele andere keine wahre Kunst?“

„Alle diese berühmten und mit Ehrfurcht genannten Namen sind nur leere Klänge, längst schon ist ihr wahrer Inhalt gestorben, – so lange schon, daß uns diese Namen nicht mehr sagen als die Namen von Planeten und Sonnen, die uns ebenso fremd, fern und unbekannt sind. Das sind falsche Edelsteine, die ihren Glanz verloren haben, Wahrheiten, in einer unverständlichen Sprache verkündet, Leichen, die wir freiwillig schleppen, Leichen, die schwer wie Blei auf unseren Seelen lasten, so daß wir langsam unter ihrer

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Władysław Reymont: Der Vampir. Albert Langen, München 1914, Seite 84. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Reymont_-_Der_Vampir.djvu/084&oldid=- (Version vom 1.8.2018)