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atmend mit geschlossenen Augen dasaß, voll tiefster Freude und zugleich voll wundersam süßer Scheu. Sie konnten nicht mehr reden, sie schauten sich nicht einmal mehr an, doch dieses Unausgesprochene versenkte sie in einen so seligen Rausch, daß sie sich nur noch unbewußt und unaufhörlich einander zuneigten, wie Blumen, die sich duftschwer in heißen Nächten neigen, wie Bäume, die sich schlaftrunken zu den Bächen hinabsenken in stillen Frühlingsnächten und flüstern, voll stummen, sehnsüchtigen und nie gestillten Verlangens nach dem Tage, der noch fern ist, nach der Sonne.

Eine einschläfernde und tote Stille erfüllte das Zimmer, alle saßen unbeweglich da, sogar Dick war verschwunden; nur wie aus der Erde heraus, wie unter dem Hause hervorkommend, drang hin und wieder ein schnelles, kurzes Geräusch, das vorüberhuschte wie der Schatten der aller Augenblicke vorübereilenden Züge, zuweilen wurden melancholische Seufzer von Miß Dolly laut, die düster in versunkene Fernen verflossener Jahre und teurer Ereignisse versunken war; oder der Alte bewegte sich wieder ungeduldig, umfing mit ängstlichen Augen den Kopf des Sohnes und verfiel wieder in Unbeweglichkeit, während er eiligst die Lider über die tränenschimmernden Augen senkte. Der Abend schleppte sich langsam dahin, in einem müden, schläfrigen Rhythmus der Momente, die vorüberglitten wie stumme, namenlose Vorübergehende, die niemand kennt, die niemand nötig sind, und an die man nie mehr denkt.

„Denn aus den Kleidern kommt die Motte und

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Władysław Reymont: Der Vampir. Albert Langen, München 1914, Seite 77. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Reymont_-_Der_Vampir.djvu/077&oldid=- (Version vom 1.8.2018)