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nennt; er ist gekommen, sich Europa etwas anzusehen.“

„Nun ja, und bei dieser Gelegenheit ein wenig von unseren Pfunden zusammenzuscharren.“

„Er hat genug an seinen Rupien, überdies hat für ihn das Geld nur seinen eigentlichen Wert, das heißt: keinen,“ erwiderte Yoe mit Nachdruck.

„Also diese spiritistischen Wunder da werden umsonst gezeigt?“

„Aber es werden doch gar keine Wunder gezeigt, und ein Spiritist ist er schon ganz und gar nicht.“

„Ja, aber weswegen pilgern denn all diese Massen zu ihm, von denen man jeden Tag schreibt?“

„Es fehlt nirgends und nie an einer Menge von Müßiggängern und im besonderen an Pseudogelehrten, an Sensationshungrigen, die überall den Fraß des Experimentierens wittern, und solchen, die meinen, die Welt wäre nur dazu da, um über ihr erdachtes, verworrenes und leeres Gefasel zu schreiben. Er empfängt zuweilen einige, ja, er spricht sogar manchmal gern mit ihnen, er disputiert oft, aber am häufigsten forscht er nur aus und horcht zu.“

„Aber das muß ja ein ganz besonderer Gelehrter sein?“

„Er ist mehr als ein Gelehrter, – er ist ein Weiser.“

„Ja, und schleudert oft Blitze der Verdammung auf uns und unsere Kultur,“ mischte sich Zenon ins Gespräch.

„Wie, was? Er verurteilt unsere Kultur?“ fragte der Alte in höchstem Erstaunen; er traute seinen eigenen Ohren kaum.

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Władysław Reymont: Der Vampir. Albert Langen, München 1914, Seite 70. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Reymont_-_Der_Vampir.djvu/070&oldid=- (Version vom 1.8.2018)