Ärger verließ den Alten nicht mehr, er fing an zu essen und schaute der Hinausgehenden wütend nach.
Dieses kurze Gewitter hatte jedoch die Luft vollständig gereinigt, man atmete erleichtert auf, und sogar Miß Ellen, die sonst in Gegenwart der Schwester leblos und stumm dasaß, hatte ihre Stimme wieder erlangt, und Zenon, der sich vorsorglich abseits hielt, begann bereits lauter und heiterer mit Betsy zu plaudern. Yoe jedoch schwieg hartnäckig und hob sein Gesicht kaum vom Teller, trotzdem er wußte, wie sehr dies den Vater reizte.
Mr. Bartelet konnte es nicht mehr ertragen, er warf dem Sohn finstere Blicke zu, er schlug mit dem Messer an den Teller; aber als Yoe kein Wort sprach, fing er selbst an, zu ihm zu sprechen, auf seine übliche ironische Art.
„Was ist das für eine Berühmtheit, die in Eurer Pension wohnt?“
Yoe erhob seine nachdenklichen, traurigen Augen zu ihm.
„Seit zwei Wochen schreiben fast alle Zeitungen über ihn.“
„Ich lese keine Zeitungen,“ entgegnete der Alte kurz. „Aber du mußt doch wissen, von wem ich rede.“ Es begann schon wieder in ihm zu kochen.
„Der alte Brahmane, der Mahatma Guru … Ja, er wohnt dort.“
„Ich entnehme aus den Artikeln, daß er ein neues mystisches Busineß in England gründen will.“
„Ich kann mich verbürgen, daß er weit entfernt von dem ist, was man boshaft ein ‚mystisches Busineß‘
Władysław Reymont: Der Vampir. Albert Langen, München 1914, Seite 69. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Reymont_-_Der_Vampir.djvu/069&oldid=- (Version vom 1.8.2018)