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„Ich hatte einen guten Führer,“ entgegnete sie nach einer Weile, während sie langsam den Kopf hob und ihm mit einem so pfeilartigen, durchdringenden Blick gerade in die Augen sah, daß er zusammenfuhr, wie unter einem Schlage; dieses Aufblitzen hatte die Dunkelheit in ihm zerrissen und seine erstarrte Seele mit belebendem Lichte erfüllt, so daß er plötzlich in sich erstand, ganz erfüllt von lebendigen: Fühlen und Gedanken, und unbewußt den gegenwärtigen Augenblick mit jenem, den er am Kamin durchlebt hatte, verwob; doch das, was später lag, rollte wie ein Donner in unbekannte Tiefen, zerfiel in toten Staub des Vergessens, – er wußte nicht einmal, daß es existiert hatte.

Er fühlte sich merkwürdig ruhig, neubelebt und Herr seiner selbst. So hörte er eine Weile dem lauten Gespräch zu, schaute den Mahatma an, der eben aufgestanden war und sich Yoe näherte, und sprach mit gedämpfter Stimme zu Daisy:

„Wissen Sie, der Panther hätte sich beinah auf mich gestürzt.“

„Das ist kaum zu glauben, denn er ist sanftmütig wie ein Kind, – es mag sein, daß er mich gesucht hat, und so konnte es scheinen, daß er sich auf Sie stürzen wollte.“

„Er setzte sich auf Ihren Schal und blickte mich so drohend an, als wollte er zum Sprung ansetzen; er hätte sich bestimmt auf mich geworfen, hätte Guru ihm nicht befehlend zugerufen.“

„Ich bitte Sie vielmals um Entschuldigung für diesen Augenblick des Entsetzens.“

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Władysław Reymont: Der Vampir. Albert Langen, München 1914, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Reymont_-_Der_Vampir.djvu/059&oldid=- (Version vom 1.8.2018)