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Er setzte sich näher zu Daisy, so daß er von Veilchenduft umflutet wurde; und jedes Geräusch ihrer Bewegungen ließ ihn merkwürdig erzittern.

Das Gespräch fing an sich zu beleben, und langsam wich die Langeweile; der trockene gelbe Herr war in einem heftigen Disput mit Yoe, mehrere Damen hatten ihre Plätze an der Wand verlassen und sich um den Kamin gesetzt, einige Männer umringten Yoe und hörten dem Disput zu; sogar das Gesicht des Mahatma war erhellt, es schien wie aus altem Elfenbein gemeißelt zu sein, er glättete seinen weißen Bart und nahm immer öfter Anteil an dem Gespräch, nur Mrs. Tracy spazierte mit den Katzen umher wie zuvor, und Daisy durchblätterte schweigend irgendeine Zeitung.

„Ich sah Sie auf dem Trafalgare-Square,“ sagte ganz unerwartet Zenon, doch es war, als spräche nicht er, – so fremd klang seine Stimme; er bewegte die Lippen, doch sein Gesicht drückte nichts aus, und sein Blick war leer und gleichfalls fern von seinen Worten.

„Ich ging dort vorbei, aber in einem solchen Nebel war es schwer, irgendein Gesicht zu unterscheiden,“ entgegnete Daisy, ohne ihren Kopf zu heben.

„Daß Sie sich aber nicht verirrt haben! London ist im Nebel wie ein Abgrund, leicht können sich darin auch Leute verlieren, die das kennen,“ sagte er still, beinahe leise; doch wieder war nicht er selbst es, – es waren nur die Gedanken, die in ihm entstanden waren nach der Begegnung mit ihr, und die jetzt aus irgendeinem vergessenen Dunkel hervorkrochen.

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Władysław Reymont: Der Vampir. Albert Langen, München 1914, Seite 58. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Reymont_-_Der_Vampir.djvu/058&oldid=- (Version vom 1.8.2018)