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war, so daß das Auge kaum einen Punkt von der Flamme sah.

„Ich kenne sie flüchtig,“ antwortete er dann mit Mühe, „ich habe einige Male mit ihr gesprochen, ich erinnere mich, wie sie aussieht; das ist alles, was ich von Miß Daisy weiß.“

„Ein merkwürdiger, erfundener Vorname.“

„Ich kenne ihren Namen nicht, so nennen sie alle unsere Bekannten.“

„Und der Mensch, der mit ihr ging?“

„Das ist der Mahatma Guru, ein Hindu.“

„Ein Hindu!“

„Ein echter, ein unsagbar interessanter Weiser, er ist nach Europa gekommen, um sich die Menschen hier und unsere Kultur etwas anzusehen.“

„Ich habe irgendwo ihr Gesicht gesehen …“

„Das ist beinahe unwahrscheinlich, denn sie ist kaum seit einigen Tagen in Europa.“

„Ja, ich erinnere mich ihrer gut, ich sah sie im Museum, – sie schaute Sie immerfort an; das hat meine Aufmerksamkeit erregt.“

„Sie schaute mich an?“ fragte er verblüfft.

„Ja, und zwar mit einer ganz besonderen Aufmerksamkeit; begegnen Sie ihr oft?“

„Wir wohnen doch in demselben Boarding-House.“

„Kennt Yoe sie auch?“

„Eigentlich habe ich sie gerade auf einer Seance bei ihm zum ersten Male etwas näher gesehen.“

„Sie war gewiß sein Medium, denn sie hat das Gesicht eines Gespenstes oder Vampirs.“

Empfohlene Zitierweise:
Władysław Reymont: Der Vampir. Albert Langen, München 1914, Seite 42. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Reymont_-_Der_Vampir.djvu/042&oldid=- (Version vom 1.8.2018)