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hängen … Dann trat ein Weib auf in schwarzem Kleide, mit einer großen grünen Feder auf dem Hut, bleich und hager, und schlug mit solcher Kraft einen ungeheuer großen Tamtam, daß die Menge zurückwich; vier Kinder in langen, weißen, durchnäßten und beschmutzten Kleidern, mit Flügeln an den Schultern, begannen mit piepsenden Stimmen eine Hymne zu singen und um die Tribüne herumzutanzen, wie um die Bundeslade.

Der Prediger war der Begründer einer neuen Sekte, der Sekte der „Furcht“.

Er sagte das nahe Weltende voraus, verlangte allgemeine Buße, Verteilung aller Erdengüter, Zerstörung der Städte, Einstellung jeglicher Arbeit, und daß man hinausziehe in die Wälder und Felder für diese Tage der letzten Läuterungen.

Er predigte wild, aber mit hinreißender Kraft, und beachtete die Zuhörer, die ihn verlachten, gar nicht. Jemand warf ihm eine brennende Zigarre ins Gesicht, ein anderer bespritzte ihn mit Wasser, und die übrigen begleiteten seine Zitate mit gemeinen Witzen und einem blöden, viehischen Lachen; doch am Ende überwältigte er sie durch die Stärke seiner Begeisterung, beherrschte er sie und nahm von ihren Seelen Besitz. Sie verstummten allmählich und fingen an aufzuwachen; ein Trunkenbold fiel vor der Tribüne auf die Kniee und wollte laut seine Sünden beichten, ein Weib wieder bedeckte mit seinem eigenen Mantel die vor Kälte ganz blauen Kinder, viele hörten schon aufmerksam zu; und als das schwarze Weib mit der grünen Feder auf einem Teller einzusammeln begann,

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Władysław Reymont: Der Vampir. Albert Langen, München 1914, Seite 34. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Reymont_-_Der_Vampir.djvu/034&oldid=- (Version vom 1.8.2018)