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wäre etwas anderes möglich gewesen? Vor einer Weile hatte er sie dort schlafend in jenem Zimmer verlassen, wo die Seance stattfand, er hatte sie mit seinen eigenen Augen gesehen, er erinnerte sich dessen … Und sie sollte jetzt hier sein, zum Ausgehen gekleidet, von der entgegengesetzten Seite kommend … Nein, das war eine Halluzination.

Er öffnete plötzlich die Augen. Miß Daisy war schon am Ende des Korridors und bog gerade zur Haupttreppe ab.

Mit einem übermenschlichen Sprunge war er plötzlich dort und sah, auf die Brüstung gestützt, wie sie die breiten Stufen hinunterging …

Sie ging langsam, die Schleppe des Kleides schleifte über die breiten Marmorstufen, ein resedafarbener pelzverbrämter Mantel hüllte ihre hohe, schlanke Gestalt ein, die hellen Haare fielen in einzelnen, wirren Strähnen unter einem großen schwarzen Hut hervor … Er sah diese Einzelheiten genau, er hörte jeden ihrer Schritte … fühlte jede ihrer Bewegungen.

Und an der Biegung zum Vorflur wendete sie ihren Kopf, ihre Blicke kreuzten sich wie Blitze, schlugen zusammen und stoben wieder auseinander, so daß er ganz unbewußt in den Schatten zurückwich … Doch er hörte ihre Stimme … das Zuschlagen der Tür … ihre Schritte auf den Fliesen im Flur … das dumpfe Getrappel der Pferde auf dem Asphalt der Einfahrt … das gleitende Geräusch des fortrollenden Wagens …

„Wer ist hier gerade fortgefahren?“ fragte er nach einer Weile den Pförtner.

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Władysław Reymont: Der Vampir. Albert Langen, München 1914, Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Reymont_-_Der_Vampir.djvu/024&oldid=- (Version vom 1.8.2018)