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I. Ganz gesund blieben
14 Aepfel und 1 Birne.
351. Jagdapfel aus Dessau.
177. Wachsapfel.
195. Edler Rosenstreifling.[1]
060. Calvillartiger Winter-Rosenapfel = Danziger Kantapfel = Bentleber Rosenapfel.[2]
171. Großer Rheinischer Bohnapfel.
019. Rother Backapfel.
185. Bedufteter Langstiel. (Blauschwanz.)[3]
062. Rother Kardinal.
112. Safranreinette.[4]
110. Zwiebel-Borsdorfer.
031. Türkencalvill; siehe jedoch Anm.[5]
491. Mühlhäuser Christapfel.
349. Goldhämmerling.[6]
580. Fraas weißer Sommer-Calvill.
032. Wildling von Motte.[7]
II. Beinahe gesund blieben
12 Aepfel und 8 Birnen.
120. Englische Königs-Parmäne.
021. Alantapfel = 38. Großer edler Prinzessinapfel.[8]
343. Echter Grauchenapfel aus der Schweiz.
157. Englische Granatreinette.[9]
362. Rother Zollker.
208. Kaiser Alexander von Rußland.
232. Schöner Marienapfel.
086. Glanzreinette.
015. Gestreifter rother Herbstcalvill.
299. Ananasapfel, Rothgestreifter Schlotterapfel.
165. Echter Winterstreifling.
160. Luikenapfel.
251. Kirchberger frühe Winter-Butterbirn.[10]
050. Gelbe Sommer-Herrnbirn.
  1. Dieser Apfel vereinigt außerordentliche Dauerhaftigkeit, vortrefflichen Wuchs und Güte der Frucht. Ich will ihn daher besonders stark vermehren, sowohl zur Anzucht von Hochstämmen dieser Sorte, als auch, um später schlechtwachsende Sorten darauf in die Krone zu veredeln.
  2. Die Identität dieser Frucht hat sich auch in diesem Jahre durch ihre gleiche Dauerhaftigkeit erwiesen. Mitten unter kranken oder ganz erfrorenen Stämmchen standen sie ganz gesund und kräftig.
  3. Bei dem schönen Wuchse des Baumes ebenfalls sehr brauchbar zum Erziehen eines kräftigen Stammes für schwachtreibende Sorten.
  4. Desgleichen.
  5. Nach einer Benachrichtigung des Herrn G. J. Lucas ist das Reis irrthümlich Türkencalvill genannt, und eine ganz andere schön aussehende Sorte, die noch nicht fest bestimmt werden konnte.[a 1]
  6. Ebenfalls schön wachsend und zum Umpfropfen brauchbar.
  7. So sehr es mich überraschte, diese feine Birnsorte an Dauerhaftigkeit sämmtliche übrige Birnen, ja auch die bei Weitem meisten Aepfel übertreffen zu sehen, so kann ich doch nicht umhin, ihr die Stellung anzuweisen, die sie hier erhalten hat. Von allen Stämmchen dieser Sorte, deren Zahl nicht unbedeutend ist, hat auch nicht eines gelitten. Ueberhaupt bemerke ich bei dieser Gelegenheit, daß ich bei der Aufzeichnung dieser Notizen möglichst gewissenhaft und unparteiisch verfahren bin. Ich theile Fakta, nicht Ansichten mit. In wie weit aber die hier gemachten Erfahrungen für oder gegen eine Sorte sprechen, das überlasse ich Anderen zu beurtheilen. Für mich persönlich werden sie allerdings in Zukunft maßgebend sein.
  8. Die Identität dieser beiden Sorten, die ich unter beiden Namen besitze, hat sich durch gleichen Wuchs und gleiche Dauerhaftigkeit ebenfalls klar gezeigt.
  9. Obwohl frühtreibend, hat sich diese Sorte doch als ausdauernd gezeigt. Dennoch dürfte sie vielleicht um der Güte der Frucht willen besser als Zwergstamm anzupflanzen sein, wenigstens in unserem Klima.
  10. Auch diese Birn hat sich sehr gut gehalten, und dürfte außer der Pfaffenbirn die übrigen Birnen dieser Abtheilung beinahe übertreffen.

    1. Diese Sorte kam mit dem Türkencalvill von Lämmerhirt hierher, und befindet sich auf demselben Standbaum; Wuchs, späte Blüthe und Schönheit der Frucht zeichnen die fälschlich mit erhaltene Sorte rühmlich aus; ist wahrscheinlich Schöner Marien-Apfel.
    Empfohlene Zitierweise:
    Ed. Lucas, J. G. C. Oberdieck (Hrsg.): Monatsschrift für Pomologie und praktischen Obstbau I. Franz Köhler, Stuttgart 1855, Seite 414. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pomologische_Monatshefte_Heft_1_414.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)