Seite:Pomologische Monatshefte Heft 1 394.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

d’Astracan, P. gelée, P. glacée, P. blanche glatée. Oberdieck’s Anleitung, Seite 227.

Anm. Dieser Apfel ist in einer unserer rauhen Obstlagen bei Ißny 1800–2000′ über M. sehr vielfach zu finden.
Ls.

39. Revalischer Birnapfel. I. Rang.

Diel 8. Heft, Seite 70. Ein fast großer, plattrunder, rothgestreift grünlich-gelber Rosenapfel. – Von dieser Frucht und dem Astrakanischen Sommerapfel besitze ich zwei neben einander stehende mehrjährige Pyramiden. Der Revalische Birnapfel zeitigt um 8–10 Tage später, ist größer, süßer und besser als jener. Zikadirt ebenfalls, aber seltener. Ist als Frühapfel allgemein zu empfehlen. Oberdieck’s Anleitung, Seite 160.

Anm. Ist auch in Hohenheim ein sehr fruchtbarer und angenehmer Sommerapfel.
Ls.

45. Reinette von Orleans. I.* Rang.

Diel 3. Heft, Seite 226. Eine große, etwas plattgedrückte, goldgelbe, an der Sonnenseite roth getuscht-gestreifte Goldreinette. – Ist einer der besten Aepfel und darf in keiner Pflanzung fehlen; der Baum erfordert guten, nahrhaften Boden, und eine warme, vor rauhen Winden geschützte, Lage. Ich pflanzte 2 Hochstämme im Garten c in ganz freier Lage; sie wuchsen langsam, verkümmerten, überzogen sich mit Moos und brachten kleine, schlechte Früchte, die stark zusammenschrumpften. Hält sich den ganzen Winter hindurch. Diese kostbare Frucht hat zwei Fehler. Man muß sie am Baume hängen lassen, so lange, als es nur möglich ist, daß sie vollständig auszeitigt, sonst welkt sie, was bei allem dem doch selten zu vermeiden ist, wodurch sie aber zum Genusse nicht schlechter wird. Wenn bei anhaltender Wärme im Herbste eine starke Trockenheit, ohne allen Regen, eintritt, so zerspringen meistens die großen, schönen Früchte am Baume oft sehr stark bis zum Kernhaus.[1] Seit 30 Jahren zersprangen aber nur einmal auf einem Hochstamm im Garten b, in einer wohlgedeckten Lage, die meisten Früchte, übrigens stets nur wenige und auch nur in einigen Jahren. Ich lege nur wenige aufgesprungene Früchte auf das Lager; sie halten sich, ohne zu faulen, ebenfalls bis tief in den Winter. Die vielen Synonymen der Reinette von Orleans lese man in Oberdieck’s Anleitung S. 212. Die erhaltene Triumphreinette war zweimal die Reinette von Orleans.

123. Kaiser Alexander. I. Rang.

Aporta Nalivia. Diel 23. Heft, Seite 65.

Ein sehr großer, plattgedrückter, gelber, karmoinsinroth getuscht-gestreifter Herbst-Winter-Rambour. – Dieser Baum überrascht durch seine vortrefflichen, prachtvollen, auffallend großen Früchte von einem süßen, angenehm gewürzten Fleische. Darf in keinem Garten fehlen. Ein Hochstamm im Garten c, in freier Lage, trägt fast jährlich und oft überfüllt, so daß die Aeste sorgfältig gestützt werden müssen. Die Frucht hält sich, ohne zu welken, bis tief in den Winter. Oberdieck’s Anleitung, Seite 134.

113. Rother Cardinal. I. II. Rang.

Diel 3. Heft, Seite 94. Ein großer, starkplatter, blaßgrüner, an der Sonnenseite dunkelrother Herbst-Winter-Rambour. Gehört zu den bessern Aepfeln dieser Klasse; ist in der Farbe dem Rothen Stettiner, Zwiebelapfel ähnlich, die Form ist aber platter. – Ein Hochstamm im Garten c,

im Freien, vom Jahre 1823 ist groß, trägt


  1. Meinerseits habe ich dies Zerspringen noch nicht in Folge von Trockenheit, sondern stets in Folge anhaltender und starker Regengüsse, die um Michaelis eintraten, wahrgenommen. Es kann aber dieselbe Wirkung zwei Ursachen haben.
    O.
Empfohlene Zitierweise:
Ed. Lucas, J. G. C. Oberdieck (Hrsg.): Monatsschrift für Pomologie und praktischen Obstbau I. Franz Köhler, Stuttgart 1855, Seite 394. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pomologische_Monatshefte_Heft_1_394.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)