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Eierpflaume und scheint auch damit verwechselt zu werden, steht ihr aber an Güte weit nach, löst sich nicht vom Stein. In Allem ähnlich ist ihr die Rudolph-Pflaume Nr. 372. Ist des Erziehens kaum mehr werth. Heißt auch bisweilen Gelbe Marunke, diese ist aber kleiner und zeitigt früher.

281. Admiral Rigny. I.* Rang.

Lieg. syst. Anl., S. 189. Eine große, ovalrunde, gelblich-grüne Damascene. – Eine sehr edle Frucht, mit einem eigenthümlich fein parfümirten Geschmack, löst sich nicht gut; der Baum ist aber ziemlich fruchtbar. Rigny war ein berühmter französischer Admiral. Aus Bollweiler erhielt ich sie unter obigem Namen und auch als Georg IV.

4. Große, grüne Renklode. I.* Rang.

Lieg. syst. Anl., S. 193. Eine mittelgroße, gelblich-grüne, rundliche Damascene. – Ist die beste aller Pflaumen. Da sie sich mit kleinen Abänderungen durch den Stein fortpflanzt, so gibt es jetzt eine Menge Varietäten, die nicht immer gleiche Güte und Größe haben. Ich habe meine Frucht schon vor mehr als 40 Jahren erhalten, zu einer Zeit, wo man die Wuth, Obstfrüchte aus Kernen zu erziehen, noch nicht kannte, und glaube daher, die ächte französische Renklode zu besitzen. Unter allen mit Namen belegten Varietäten dieser Frucht machte das meiste Aufsehen die folgende Sorte:

29. Renklode von Bavay. I.* Rang.

Lieg. Beschr. neuer Obstsorten, S. 116. Eine große, ovalrunde, gelblich-grüne Damascene. – Ist größer und höher gebaut, als ihre Mutter, steht aber im hohen Geschmack derselben nach und zeitigt um 14 Tage später. Oberd. Anl., S. 470, 471.

63. St. Klara. I. Rang.

Lieg. syst. Anl., S. 117. Eine mittelgroße, grünlich-gelbe, rundliche Damascene. Eine sehr gute Renklode, zeitigt zu Ende des September, oft erst im Oktober.

69. Normänischer Perdrigon. I. Rang.

Lieg. syst. Anl., S. 225. Eine große, plattgedrückt runde, schwarzblaue Damascene. – Eine recht schöne, oft sehr große, gehörig ausgezeitigt, sehr gute Frucht; der Stein ablösbar, reif Mitte September. Trägt nicht reichlich. Oberd. Anl., S. 466.



Notiz über die Winter-Apothekerbirn.

Von meinem verehrten Freunde, Herrn Gutsbesitzer Kayser in Hegnach, O.A. Waiblingen (Württemberg), erhielt ich am 8. Juni d. J. eine große Schachtel voll sehr schöner, recht wohlerhaltener und zum Rohgenuß angenehmer, zum Kochen aber unübertrefflich guter Früchte der Winter-Apothekerbirn. Diese Birn wird in dortiger Gegend unter dem Namen Rubenbirn, Rübenbirn, Winterzuckerbirn auf Hochstämmen viel gezogen und trägt sehr gut und reichlich. Vom Februar an ist diese Birn auf dem Markt in Stuttgart als Kochbirn sehr gesucht und wird gut bezahlt. – Es möchte wenige Birnen geben, die an Haltbarkeit und Güte zum Kochen dieser Sorte gleich kämen, welche gewiß in dieser Beziehung die allgemeine Empfehlung verdient, welche ihr in Naumburg zu Theil geworden

ist.

Ed. Lucas.

Empfohlene Zitierweise:
Ed. Lucas, J. G. C. Oberdieck (Hrsg.): Monatsschrift für Pomologie und praktischen Obstbau I. Franz Köhler, Stuttgart 1855, Seite 358. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pomologische_Monatshefte_Heft_1_358.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)