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Abweichung liegt, bei allen ohnehin niedrigen, runden, abgestutzten oder abgeplatteten Früchten, und eben deßhalb auch bei den Aepfeln.

Da aber die Früchte der mittleren Blüthe immer nur selten sind, und jedenfalls der Zahl nach weit hinter denen der äußeren Blüthen zurückbleiben, auch ihre abweichende Bildung insofern sie überhaupt (wie bei den gedachten Birnsorten) wesentlich ist, wohl nur von einer zu starken Zuströmung des Nahrungssaftes herrührt, welcher bei den andern Früchten gemäßigter stattfindet; so kann ich die Früchte der ersten Art nicht als die Hauptfrüchte der Sorte anerkennen, mithin dieselben auch nicht als zur Bestimmung der Normalform geeignet ansehen.

Man wird aber hierbei gewiß sogleich die Frage aufwerfen: woran läßt sich zur Zeit der Reife noch erkennen, ob die Frucht aus der mittelsten Blüthe des Blüthenstraußes entstanden sey oder nicht? – Dieß hat keine Schwierigkeit. Keinem Obstzüchter wird entgangen seyn, daß die Stiele der Kernobstfrüchte in der Regel durch einen Einschnitt (Kerbe) von dem Zweige oder Fruchtkuchen, auf welchem sie sitzen, gleichsam getrennt sind, und daß sie, wenn die Früchte ihre gehörige Reife erlangt haben, an dieser Stelle ohne alle Beschädigung des Zweigs oder des Stiels glatt abspringen,

Forellenbirn

a. Normalform einer äußeren Blüthe des Straußes. b. Form der Frucht einer Mittelblüthe des Straußes.

Empfohlene Zitierweise:
Ed. Lucas, J. G. C. Oberdieck (Hrsg.): Monatsschrift für Pomologie und praktischen Obstbau I. Franz Köhler, Stuttgart 1855, Seite 298. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pomologische_Monatshefte_Heft_1_298.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)