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erhobene, weit von einander entfernte Kanten, die mittlere stark erhoben und scharf, die Backen rauh, etwas afterkantig, die Bauchfurche seicht, breit.

Die Frucht zeitigt Anfangs September.

Die Columbia ist eine sehr schöne, edle, fast große Frucht, aller Aufmerksamkeit werth. Sie ist in Allem, selbst auch dem Steine, sehr ähnlich der blauen Renklode, der Geschmack scheint aber noch mehr erhaben zu seyn. Liegel’s system. Anleitung zur Kenntniß der Pflaumen. II. Heft, Seite 248.

Ich erhielt davon Zweige von Heinrich Behrens in Lübeck aus Amerika.

236. Die Kölnische Pflaume. I. Rang. Prune de Cologne. II. Kl., I. Ord., II. Unterord. Eine mittelgroße, braunrothe, rundliche Damascene.

Der Baum treibt lebhaft, blüht mit großen Blumenblättern und ist mäßig fruchtbar.

Die Frucht ist mittelgroß, 1 Z. 5 L. hoch, ebenso dick und ½ Linie weniger breit; ihre Gestalt ist verschoben-rundlich, nach oben und unten fast gleich ablaufend und etwas flach gedrückt; der Rücken und Bauch sind gleich, weit erhoben, die Breite liegt in der Mitte. Die Nath drückt den Rücken flach und theilt die Frucht in ungleiche Hälften. Der Stempelpunkt liegt in der Mitte des Kopfes in einer flachen, seichten Vertiefung.

Der Stiel ist 9 Lin. lang, dünn, kahl und sitzt in einer seichten, engen Höhle in der Mitte.

Der Duft ist weißlich und dünn.

Die Farbe ist braunroth, oft etwas blaßroth; gelbliche Punkte sind darauf weitläufig vertheilt.

Die Haut ist dick, abziehbar.

Das Fleisch ist weißlich-gelb, weich, saftig, von einem süßen, recht angenehmen Geschmack.

Der Stein löst sich, ist 10 Lin. hoch, 7 Lin. breit, 4 dick, oval, oben und unten stumpf, der Rücken mehr aufgeworfen, die Mittelkante desselben etwas erhoben und stumpf, die Breite in der Mitte, die Backen rauh, afterkantig; die Bauchfurche ist enge.

Die Frucht zeitigt im 1. Drittel des September.

Die Kölnische Pflaume ist zwar eine schöne, fast mehr als mittelgroße, gute Frucht, hat aber ein weiches Fleisch, und gehört wohl nach dem Geschmacke in den ersten, aber nicht in den allerersten Rang. Sie ist ähnlich in der Größe, Form und Farbe der Rothen Aprikosenpflaume Nr. 108. Liegel’s system. Anl. zur Kenntniß der Pflaumen, II. Heft, Seite 202.

Ich erhielt einen Baum von Ad. Papeleu in Wetteren in Belgien.

342. Die Bingham’s-Pflaume. I. Rang. Binghams Plum. I. Klasse, II. Ordnung, III. Unterordnung. Eine große, grünlich-gelbe, verschoben-ovale Zwetsche.

Der Baum hat einen starken Trieb und ist tragbar.

Die Frucht ist groß, 1 Zoll, 9 Linien hoch, 1 Zoll, 7 Lin. dick, 1 Zoll, 6 Lin. breit; sie ist verschoben-oval, nach oben und unten ziemlich gleich ablaufend, auf beiden Seiten gedrückt, der Rücken ist breitgedrückt, der Bauch bildet eine stumpfe Schneide, die Breite liegt in der Mitte. Die Naht ist meistens etwas eingedrückt und theilt ungleich. Der Stempelpunkt liegt in der Mitte des Kopfes, aber nicht auf der Spitze, die sich nach der Bauchseite erhebt.

Der Stiel ist 11 Linien lang, kaum merklich behaart, dick, sitzt in einer engen, tiefen, schiefen Höhle in der Mitte.

Der Duft ist dünn, weißlich.

Empfohlene Zitierweise:
Ed. Lucas, J. G. C. Oberdieck (Hrsg.): Monatsschrift für Pomologie und praktischen Obstbau I. Franz Köhler, Stuttgart 1855, Seite 283. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pomologische_Monatshefte_Heft_1_283.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)