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Größe, rauher Schale, düster gelber Farbe mit orangeroth Braun an der Sonnenseite, saftvollem, mürbem, etwas grobgekörntem aber zuckerigem und wohlschmeckendem Fleisch, welches Mitte Sept. reift, beschrieben wird. Dieß sey die Calebasse Bosc des Jardin fruitiers, aber unrichtiger Weise so genannt; – und ist wohl auch die Calebasse Lindley’s und Knoops. – Es ergiebt sich hieraus, wie sehr die Angabe des Londoner Katalogs, daß Beurré Bosc und Calebasse Bosc synonym sey, einzuschränken ist, und ähnlich dürfte es bei den gleichen Angaben in andern Katalogen der Fall seyn. –

Downing setzt aber noch a. a. O. hinzu: Die Calebasse grosse (monstreuse Calebasse) des v. Mons sey eine ausserordentlich große, pyramidalische Frucht, 5 bis 6 Z. lang, in der Form eines conischen Kürbis (conical gourd), die Schale fein und glänzend, gelblich-grün, zum großen Theil aber röthlich-grau auf der Sonnenseite, der Stiel kurz und stark, etwa 1 Z. lang, der Kelch klein, aber mit breiten Abtheilungen, das Fleisch weiß, etwas grob, saftig, halbschmelzend, zuckerig und leidlich gut. Reifzeit Okt. Durch Hrn. v. Mons von dieser Sorte zugesendete Pfropfreiser hatten sich aber als unrichtig erwiesen.

Ueberblicke ich dieses Alles nochmals, so würde ich allenfalls wohl Diel’s späte Calebasse Bosc mit der Alexander (ohne Diel’s Beschreibung, bis auf den Mangel der großen Blätter, zu große Gewalt anzuthun) annehmen können; seine frühzeitige Calebasse Bosc dürfte aber wohl mit seiner Prinzessin Marianne, die ich auch für die meinige halten darf, zu vereinigen und für die von Dittrich im Obstkabinet unter beiderlei Namen abgebildeten Früchte zu erklären seyn; keineswegs kann ich sie aber mit Downing’s Abbildung für einerlei halten, ja selbst v. Aehrenthal’s Abbildung läßt mir manchen Zweifel übrig. – Die von v. Mons im teut. Gartenmagazin aufgenommenen, sowie die im Album der Pomologie gegebenen Abbildungen und Beschreibungen wage ich nicht weiter, wie bereits oben erwähnt, zu deuten.

Ich habe nun aber zum Schlusse noch dasjenige aufzuführen, was mein verehrter pomologischer Freund, Herr Superintendent Oberdieck in seinem reichhaltigen Werke: Anleitung zur Kenntniß des besten Obstes 1852, über die hier besprochenen Sorten sagt. Derselbe führt S. 336 nach Diel Bosc’s späte Flaschenbirne und S. 337 Bosc’s frühzeitige Flaschenbirne auf. Von der ersten bemerkt er, daß sie zu den besten Tafelbirnen gehöre, ihr Geschmack stark und etwas muskirt gewürzt, weinartig süß sey und dieselbe im Okt. und Nov. reife und drei Wochen dauere; auch bezieht er sich auf die oben erwähnte Abbildung und Beschreibung der Poire Bosc, von v. Mons im neuen teutschen Gartenmagazin B. I, Taf. 2, jedoch ohne dabei zu gedenken, ob die von ihm erbauten Früchte dieser Beschreibung und Abbildung entsprechen oder nicht. – Bei Bosc’s frühzeitiger Flaschenbirne wird nur die Reifzeit Sept. Okt. 14 Tag angegeben und die Frucht als sehr gut bezeichnet, dabei aber noch bemerkt, daß dieselbe mit Salisbury und Prinzessin Marianne einerlei sey. Ueber Salisbury kann ich aus eigener Erfahrung nicht urtheilen. Diel’s Beschreibung im 27. Bd. S. 182 (bei der freilich die Beschreibung der Farbe und Schale fehlt), sowie von Aehrenthal’s Abbild. Taf. XXXV, 4, spricht im Allgemeinen dafür, und Dittrich’s Abbildungen im Obstkabinet desgleichen. – S. 337 verweist aber Oberdieck noch auf

Empfohlene Zitierweise:
Ed. Lucas, J. G. C. Oberdieck (Hrsg.): Monatsschrift für Pomologie und praktischen Obstbau I. Franz Köhler, Stuttgart 1855, Seite 232. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pomologische_Monatshefte_Heft_1_232.jpg&oldid=- (Version vom 30.4.2018)