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überein, daß ich sie für dieselbe erklären würde, wenn diese Ansicht nur einigermaßen durch eine beigefügte Beschreibung unterstützt würde. – Im Neuen allg. teut. Gartenmagazin Bd. I, 1825, S. 17, Taf. 2[WS 1] folgt aber (nach den Annales generales T. II, S. 65 von v. Mons[WS 2]) eine Beschreibung und Abbildung der von Herrn Swates zu Linkebeecke (nicht von v. Mons) erzogenen Bosc-Birne, Poire Bosc, und ebendaselbst Taf. 6, S. 87 (nach den Ann. T. III, S. 278[WS 3]) die Beschreibung und Abbildung einer „Prinzessin Marianne“ genannten Frucht. Die hier abgebildete Bosc-Birne weicht von der früher gegebenen Abbildung, deren dabei mit keinem Worte gedacht wird, sehr bedeutend in Gestalt und Farbe, wenn auch nicht in der Größe ab. Die Form ist nach dem Stiel zu sehr eingebogen, dann aber sich wieder etwas verdickend und langgezogen, die Farbe wird als graugelbe Nußfarbe, welche in der Reife gelblich wird, geschildert, ist aber in der Abbildung einfärbig dunkelbraun. Das Fleisch wird als schmelzend, halb butterhaft, voll süßem und schmackhaftem Saft und Ende November reifend angegeben. Doch ist die ganze Beschreibung sehr ungenügend. – Die abgebildete Prinzessin Marianne ist von nicht geringerer Größe (5¼ Zoll lang) als die vorige, mit der sie auch in der Gestalt viele Aehnlichkeit haben soll, dem jedoch die Abbildungen widersprechen. Die Prinzessin Marianne ist nämlich sehr bald und sehr stark nach dem Stiel zu eingebogen und läuft sodann sehr lang und schlank gerade kegelförmig nach dem Stiel zu. Die Farbe der Frucht wird bloß als dunkelgelb bezeichnet und stimmt die Abbildung damit ziemlich überein. Uebrigens wird noch bemerkt, daß das Fleisch weiß und schmelzend, der Saft sehr reichlich, schmackhaft, sehr süß gewürzt sey, ihre Reifzeit gegen Ende Oktober falle und ihre Dauer einen Monat betrage, und es wird die Frucht ganz ausserordentlich erhoben. –

Wenn man auch wohl annehmen darf, daß das Kolorit der Bosc-Birne verfehlt und die größere der beiden abgebildeten Früchte eine unvollkommene Frucht sey, so wird man doch, wenn man nicht alles Gegebene als unrichtig verwerfen will, die drei Früchte von v. Mons doch als von einander verschieden und die beiden letztern weder mit unserer Alexander noch mit unserer Prinzessin Marianne übereinstimmend finden können.

Diel hat zwei Calebasse Bosc (oder, wie er immer irrigerweise schreibt, Bose), nämlich: Bosc’s Flaschenbirn, Calebasse Bosc, im 26. Bd. 1828, S. 194 und Bosc’s frühzeitige Flaschenbirn, Calebasse-Passe-Bosc, im 27. Bd. 1832, S. 180, und ausserdem noch im 25. Bd. 1826, S. 196 Prinzessin Marianne, ohne bei der einen oder andern der Beschreibungen und Abbildungen von v. Mons und im teut. Garten-Magazin zu gedenken, oder sich bei der Frühzeitigen Calebasse Bosc auf die von ihm bereits beschriebene Marianne zu beziehen. – Nach Diel ist die Form der erstern, der Späten Flaschenbirne B. „mehr birn- als flaschenförmig, mit einem ziemlich kugelförmigen Bauch, aus dem eine schöne, lange Kegelspitze hervorkommt, die gleichsam in den Stiel übergeht.“ – Weiter unten heißt es aber: „der starke, fleischige Stiel ist 1 Zoll lang, sitzt auf der kleinen (?) stumpfen Spitze wie eingedrückt. Bei etwas kleineren (?) Früchten ist der Stiel aber eine wahre Fortsetzung der Kegelspitze.“ (?) – Die Grundfarbe der ziemlich starken Schale der reifen Frucht, wird als schönes Hellgelb beschrieben,

wovon aber fast nichts rein zu

Anmerkungen (Wikisource)

  1. van Mons: Beobachtungen, in der Baumschule de la Fidélité zu Brüssel gemacht […]. In: Neues allgemeines Garten-Magazin oder gemeinnützige Beiträge für alle Theile des Teutschen Gartenwesens. 1. Bd. (1825), S. 39–51 Google
  2. van Mons: Essai pomologique, ou observations faites dans la pépinière de la Fidélité, à Bruxelles […]. In: Annales générales des sciences physiques. Bd. 2 (1819), S. 51–69 Chicago
  3. van Mons: Pomologie. In: Annales générales des sciences physiques. Bd. 3 (1820), S. 275–279 Harvard
Empfohlene Zitierweise:
Ed. Lucas, J. G. C. Oberdieck (Hrsg.): Monatsschrift für Pomologie und praktischen Obstbau I. Franz Köhler, Stuttgart 1855, Seite 227. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pomologische_Monatshefte_Heft_1_227.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)