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5., Griffel so viel als Fächer des Fruchtknotens. Apfelfrucht 2- (?) bis 5fächrig, Fächer 2samig (?). Unterscheidet sich von der Gattung Cydonia, bei welcher nach S. 719. die Fächer vielsamig sind, nur durch die 2samigen (?) oder beim Fehlschlagen 1samigen Fächer der Frucht und von Crataegus und Mespilus durch die mit einer papierartigen knorpeligen (?), nicht knöchernen Haut bekleideten Fächer. – S. 727: 1) Apfelbaum. (P. Malus L.) Blätter eiförmig, stumpf gesägt, kurz zugespitzt, kahl oder unterseits filzig. Blattstiel halb so lang, als das Blatt (?), Ebensträuße einfach; Griffel an der Basis zusammengewachsen. Als Unterarten führt er: Malus austera Wallr., M. praecox. P. und M. sativa Duh. den edlen Apfel, an. Ein Kennzeichen dieser letztern Unterart gibt er nicht an und bemerkt nur, daß die edlen Apfelsorten Früchte von mehr oder minder gewürzigem Geschmack liefern und sich meist durch Größe und Feinheit von dem wilden Apfel unterscheiden.

Dagegen finden wir in Leunis Synopsis der Pflanzenkunde, Hanov. 1847. S. 158. folgende Eintheilungen und Charakteristiken. 10. Familie, Pomaceae Lindl. Apfelfrüchtler, Kernobst. Kelchröhre dem Fruchtknoten angewachsen. Blumenkrone fünfblättrig, Staubgefäße 20 und mehrere, auf einem Ring im Kelchschlunde, Griffel 2–5. Die Kelchröhre wird fleischig und bildet eine 2–5fächrige Apfelfrucht, auf welcher der 5spaltige Kelchsaum (Auge, Buze) verwelkt stehen bleibt, und schließt 3–5 Nüßchen ein. – Darunter gehören die Gattungen: Crataegus, Cotoneaster, Mespilus, Eriobotrya, Pyrus, Cydonia, Aronia und Sorbus, und zwar:

5) Pyrus, Birn- und Apfelbaum. Kelch 5spaltig, Blumenkrone mit 5 rundlichen Blättern; Griffel 2–5; Apfelfrucht 2 (?) bis 5fächrig; Fächer 2samig (?); von vorigen Gattungen durch die pergamentartige (?) Auskleidung der Fächer verschieden.

A. Birnen. Griffel frei, Frucht rundlich oder kreiselförmig, am Grunde nicht nabelartig vertieft (?)

P. communis L. Birnbaum. Blätter eiförmig, klein gesägt, ungefähr von der Länge der Blattstiele (?), im Alter nebst den Zweigen kahl; Scheindolden einfach.

a) Wilde Birne, Holzbirne (P. Achras. Särt.), dornige Stämme mit kleinen, säuerlichen Früchten.

aa. P. pyraster. Wallr. Kütel- oder Kötelb. Blätter eirundlich, mehr oder weniger zugespitzt, mit spinnewebigem (?) bei der Entwickelung sich verlierendem Ueberzuge; Frucht meist (?) rundlich, an der Basis abgerundet. Stammart aller rundlichen (nach Dierbach, vgl. oben, aller harten) Sorten (?).

bb. P. Achras. Wallr. Holzbirne, Höltgen. Ebenso, aber die Blätter behalten den starkwollig-filzigen Ueberzug noch lange nach der Entwickelung. Stammart aller kegelförmigen (nach Dierbach aller besseren, süßen) Sorten (?).

b) Cultivirte Birne. Dornlose Stämme (?) mit größeren, wohlschmeckenden Früchten.

B. Aepfel. Griffel am Grunde verwachsen, Frucht meist niedergedrückt-kugelig, am Grunde nabelartig vertieft.

P. Malus L. Apfelbaum. Blätter eiförmig, stumpf gesägt, halb so lang als der Blattstiel, kahl oder unterseits filzig; Scheindolden einfach; Blüthen auswendig rosenroth, inwendig weiß.

a) Wilder Apfel. (Malus sylvestris,

Empfohlene Zitierweise:
Ed. Lucas, J. G. C. Oberdieck (Hrsg.): Monatsschrift für Pomologie und praktischen Obstbau I. Franz Köhler, Stuttgart 1855, Seite 126. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pomologische_Monatshefte_Heft_1_126.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)