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Sprache steht in einem Brennpunkt des geistigen Seins, in dem sich Strahlen ganz verschiedenartiger Herkunft vereinen und von dem Richtlinien nach allen Gebieten des Geistes ausgehen. Daraus aber ergibt sich, daß die Sprachphilosophie nur dann als ein Sonderfall der Ästhetik bezeichnet werden kann, wenn man diese letztere zuvor aus allen spezifischen Beziehungen zum künstlerischen Ausdruck gelöst hat, – wenn man, mit anderen Worten, die Aufgabe der Ästhetik derart allgemein faßt, daß sie sich zu dem erweitert, was wir hier als die Aufgabe einer universellen „Philosophie der symbolischen Formen“ zu bestimmen versucht haben. Soll die Sprache als eine wahrhaft selbständige und ursprüngliche Energie des Geistes erwiesen werden, so muß sie in das Ganze dieser Formen eingehen, ohne mit irgend einem anderen schon bestehenden Einzelglied desselben zusammenzufallen – so muß ihr bei aller systematischen Verknüpfung, die sie mit der Logik und Ästhetik eingeht, eine ihr eigentümliche Stelle in diesem Ganzen zugewiesen und damit ihre „Autonomie“ gesichert werden.




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Ernst Cassirer: Philosophie der symbolischen Formen, erster Teil. Bruno Cassirer Verlag, Berlin 1923, Seite 121. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Philosophie_der_symbolischen_Formen_erster_Teil.djvu/137&oldid=- (Version vom 20.8.2021)