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Philon: Ueber Belohnungen und Strafen (De praemiis et poenis) übersetzt von Leopold Cohn

gesteckt sein für ihre Schädigungen, für ihre Misshandlungen und Zerstörungen, sodass kein Schlag wirkungslos sein wird, sondern alle unfehlbar ihr Ziel treffen werden.

141 Verflucht werden sie sein in Städten und Dörfern, verflucht in Häusern und auf Landgütern (5 Mos. 28,16); verflucht wird sein die Feldflur und der in ihr versenkte Same, verflucht das fruchtbare Erdreich des Berglandes und die edlen Bäume aller Art; verflucht die Viehherden, denn sie werden unfruchtbar gemacht werden zum Gebären; verflucht alle Früchte, denn sie werden zur höchsten Zeit der Blüte gänzlich vernichtet werden (ebd. V. 18). 142 Die mit Nahrungsmitteln und Schätzen gefüllten Speicher werden leer werden (ebd. V. 17). Kein Erwerbszweig wird Glück haben, alle Handwerke, die mannigfachen Beschäftigungen und die zahlreichen Lebensberufe werden für die, die ihnen nachgehen, völlig nutzlos sein: die Hoffnungen werden unerfüllt bleiben, die sie auf das setzen, was sie so eifrig erstreben und was sie [p. 432 M.] überhaupt in Angriff nehmen werden mit ihren schlimmen Vorsätzen oder Handlungen, deren Anfang und Ende ja der Abfall vom Dienste Gottes ist; denn alles dies ist der Lohn für Gottlosigkeit und Uebertretung der Gesetze.

143 (5.) Zu diesen Strafen kommen noch die körperlichen Leiden (3 Mos. 26,16. 5 Mos. 28,22. 27), die jedes Glied und jeden Teil besonders treffen und an ihm zehren und den Körper durch und durch zerrütten: Fieberhitze, Schüttelfrost, schwindsüchtige Auszehrung, wilde Krätze, Gelbsucht, Entzündung der Augen, eiternde Wunden und Geschwüre, die sich über die ganze Haut verbreiten, Erkrankungen der inneren Organe, Magenkrämpfe, Verschluss der Gänge in der Lunge, sodass die Atmung nicht gut vor sich gehen kann — Lähmung der Zunge, Taubwerden, Erblindung, Trübung und Störung der anderen Sinneswerkzeuge sind zwar an sich schlimm, erscheinen aber im Vergleich mit schwereren Leiden nicht so schlimm —[1], 144 indem nämlich das Blut in den Adern die in


  1. Die in Parenthese gesetzten Worte scheinen ein nachträglicher Zusatz zu sein und an unpassender Stelle zu stehen, denn die folgenden Worte schliessen sich unmittelbar an die vor der Parenthese stehenden an und gehören noch zu demselben Satze.
Empfohlene Zitierweise:
Philon: Ueber Belohnungen und Strafen (De praemiis et poenis) übersetzt von Leopold Cohn. Breslau: H. & M. Marcus, 1910, Seite 418. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:PhilonPraemGermanCohn.djvu/040&oldid=- (Version vom 4.10.2017)