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Philon: Ueber den Dekalog (De decalogo) übersetzt von Leopold Treitel

das Beste wähle, wollte er seine Gebote nicht mit Strafandrohung verkünden; nicht dass er damit Straflosigkeit den Uebeltätern gewährte, er wusste vielmehr, dass die bei ihm wohnende Gerechtigkeit, die zur Aufsicht über die Handlungen der Menschen eingesetzt ist, da sie ihrer Natur nach das Böse hasse, nicht ruhig bleiben, sondern das Rächeramt an den Sündern als eine ihr vertraute Aufgabe schon übernehmen werde. 178 Denn den Dienern und Statthaltern Gottes kommt es ähnlich wie den Befehlshabern im Kriege zu, gegen Fahnenflüchtige, die den Platz des Gerechten (Gottes) verlassen, mit Strafen vorzugehen; dem grossen Herrscher selbst aber gehört die Fürsorge für die allgemeine Sicherheit des Alls, ihm, dem Wächter des Friedens, der alle Segnungen des Friedens allen und aller Orten und allezeit neidlos in reichem Masse spendet. Denn in Wahrheit ist Gott ein Herr des Friedens, seine Diener aber die Führer der Kriege.

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: Ueber den Dekalog (De decalogo) übersetzt von Leopold Treitel. Breslau: H. & M. Marcus, 1909, Seite 409. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:PhilonDecalGermanTreitel.djvu/043&oldid=- (Version vom 9.12.2016)