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Philon: Ueber die Weltschöpfung (De opificio mundi) übersetzt von Joseph Cohn

zwei Nieren. 119 Ferner hat der hervorragendste Teil in einem Lebewesen, der Kopf, sieben notwendige Dinge: zwei Augen, zwei Ohren, zwei Nasenlöcher und siebentens einen Mund, durch den, wie Plato[1] sagt, der Einzug der vergänglichen und der Auszug der unvergänglichen Dinge erfolgt; hineingehen in ihn Speisen und Getränke, die vergänglichen Nahrungsmittel des vergänglichen Körpers, herauskommen die vernünftigen Reden als unsterbliche Gesetze der unsterblichen Seele, durch die das vernünftige Leben geleitet wird. [41.] 120 Auch was durch den vorzüglichsten der fünf Sinne, das Gesicht, allgemein unterschieden wird, hat Anteil an dieser Zahl; denn siebenfacher Art sind die gesehenen Dinge: Körper, Ausdehnung, Gestalt, Grösse, Farbe, Bewegung, Ruhe und weiter nichts. 121 Auch die Wandlungen der Stimme sind im ganzen sieben: der hohe, der tiefe, der gedehnte Ton, viertens der rauhe (gehauchte), fünftens der dünne, sechstens der lange und siebentens der kurze Ton. 122 Desgleichen gibt es sieben Bewegungen: hinauf, hinab, nach rechts, nach links, vorwärts, rückwärts und im Kreise; alle zusammen zeigen besonders diejenigen, die einen Tanz aufführen. 123 Man sagt auch, dass die Ausscheidungen des Körpers der genannten Zahl unterworfen sind; denn vermittelst der Augen werden Tränen vergossen, durch die Nase gehen die aus dem Kopfe kommenden Reinigungen, durch den Mund der Speichel, der ausgespieen wird; dann gibt es zwei Behälter zur Absonderung des Ueberflüssigen, einer vorn, einer hinten; die sechste ist der Schweiss, der am ganzen Körper vergossen wird, und die siebente die natürliche Samenergiessung durch die Geschlechtsorgane. 124 Ferner sagt der naturkundige Hippokrates, in sieben Tagen vollziehe sich die Festigung des Samens und die Embryobildung. Bei den Frauen beträgt auch die Dauer der monatlichen Reinigung höchstens sieben Tage. Auch die Frucht im Mutterschosse reift in sieben Monaten völlig aus, so dass etwas sehr Sonderbares hierbei eintritt: die siebenmonatigen Kinder nämlich werden lebenskräftig, während die achtmonatigen gewöhnlich nicht am Leben erhalten werden können. 125 Auch die schweren Krankheiten

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Philon: Ueber die Weltschöpfung (De opificio mundi) übersetzt von Joseph Cohn. H. & M. Marcus, Breslau 1909, Seite 70. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:PhiloOpifGermanCohn.djvu/48&oldid=- (Version vom 9.9.2019)
  1. Plato Timaeus 75 d.