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Philon: Ueber das Leben Mosis (De vita Mosis) übersetzt von Benno Badt

Gott vollbrachte noch andere grössere Wunder. Von allen Seiten trugen sie alle Gefässe herbei, teils auf Lasttieren teils auf den eigenen Schultern, in der vorsorglichen Absicht, für längere Zeit die Nahrung aufzuspeichern. 204 Aber sie war nicht aufzuspeichern und aufzubewahren, denn Gott hatte beschlossen, immer neue Gaben ihnen zu spenden. Nachdem sie das, was für den augenblicklichen Bedarf hinreichend war, zubereitet hatten, genossen sie es mit Vergnügen, von dem aber, was sie auf den folgenden Tag übrig gelassen hatten, fanden sie nichts mehr unversehrt, sondern übergegangen, übelriechend und voll von solchen Lebewesen, die bei Fäulnis zu entstehen pflegen. Dies also warfen sie natürlich fort, fanden aber wieder andere fertige Nahrung, die täglich mit dem Tau herniederfiel. 205 Eine ganz besondere Auszeichnung aber hatte der heilige Sabbat; da nämlich an ihm keinerlei Arbeit gestattet ist und ausdrücklich geboten ist, sich aller kleinen und grossen Geschäfte an ihm zu enthalten, da sie also an diesem Tage nicht sammeln konnten, lässt ihnen die Gottheit einen Tag vorher die Lebensmittel in doppelter Menge regnen und befiehlt Nahrung heimzutragen, die für zwei Tage ausreichend sein solle. Und das Gesammelte blieb unversehrt, ohne dass irgend etwas wie sonst verdarb. 206 (37.) Ich habe aber auch ein noch grösseres Wunder zu erzählen. Vierzig Jahre, einen so langen Zeitraum hindurch, solange sie auf der Wanderschaft waren, wurden ihnen die Lebensmittel in der erwähnten Weise regelmässig geliefert, wie in Proviantämtern nach dem auf jeden entfallenden Teil zugemessen. 207 Zugleich aber wurden sie auch über jenen heiss ersehnten Tag belehrt – seit langer Zeit nämlich forschend, welches der Geburtstag der Welt sei, an dem dies All vollendet worden war, hatten sie die Lösung dieser von Vätern und Vorfahren ungelöst übernommenen Frage nur schwer finden können –, jetzt also wurden sie darüber nicht nur [p. 114 M.] durch göttliche Sprüche, sondern auch durch einen ganz deutlichen Beweis dafür belehrt; während nämlich an den anderen Tagen, wie bereits erzählt, das, was sie zu viel hatten, verdarb, blieb das, was am Tage vor dem siebenten

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Philon: Ueber das Leben Mosis (De vita Mosis) übersetzt von Benno Badt. H. & M. Marcus, Breslau 1909, Seite 268. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:PhiloMos1GermanBadt.djvu/054&oldid=- (Version vom 1.8.2018)