Seite:PhiloEbrGermanAdler.djvu/076

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Philon: Über die Trunkenheit (De ebrietate) übersetzt von Maximilian Adler

Schlechtigkeit und Tücke, Zorn, Wut und aufbrausende Sinnesart trägt; er (der Weinstock) verwundet die Seele nach Art von giftigen Vipern und Nattern durch seinen Biß völlig unheilbar. 224 Diese von uns abzuwenden, wollen wir den allgütigen Gott im Gebete anflehen‚ damit er diesen wilden Weinstock vernichte und über alle die Eunuchen und an Tugend Unfruchtbaren ewige Verbannung aus ihrem (der Tugend) Reiche verhänge, dafür aber in unsere Seelen die edlen Bäume der richtigen Bildung pflanze und uns mit edlen und wahrhaft männlichen Früchten und Vernunftkräften begnade, kräftig genug, um edle Taten zu säen, kräftig genug, um die Tugenden zu mehren, und hinreichend genug, um ihre enge Verwandtschaft mit der Glückseligkeit zu erhalten und zu bewahren für und für.

Empfohlene Zitierweise:
Philon: Über die Trunkenheit (De ebrietate) übersetzt von Maximilian Adler. H. & M. Marcus, Breslau 1929, Seite 76. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:PhiloEbrGermanAdler.djvu/076&oldid=- (Version vom 21.5.2018)