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das Licht der Sonne je wiederzusehen, nunmehr der Tunnel sei. Daher ließ Peter Strupp denn auch sofort mit den Vorbereitungen zu der endgültigen Durchforschung des Felsenganges beginnen.

Am 6. Dezember wurde dann aufgebrochen. Vorher aber stellte Peter Strupp an dem bisherigen Lagerplatz eine ähnliche Tafel auf, wie die drei Gefährten sie hier als letztes Lebenszeichen des ehrgeizigen englischen Gelehrten vorgefunden hatten. Die Aufschrift auf der Tafel aber lautete:

„Deutsche haben hier monatelang in dieser Höhle gehaust. Infolge einer großen, durch den über ihnen befindlichen Gletscher hervorgerufenen Gesteinverschiebung wurde der Ausgang nach der Oberwelt versperrt. Daher sind sie, um dem drohenden Tode des Verhungerns zu entgehen, in den allem Anschein ins Freie führenden Tunnel eingedrungen. Ob ihre Hoffnung sich erfüllen wird, auf diese Weise wieder diese unterirdischen Räume verlassen zu können, bleibt ungewiß. Im Vertrauen auf die Hilfe der Vorsehung, die der Menschen Geschick leitet, brachen sie am 6. Dezember auf. Leichtmatrose Jakob Jakobsen, Leichtmatrose Georg Schulk, Schiffsjunge Karl Wend, diese drei vom Frachtdampfer Najade, als vierter Peter Strupp, zuletzt Fremdenlegionär in Algier, dann später vom Transportdampfer „Präsident Loubet“ als nach Neu-Kaledonien bestimmter Sträfling entsprungen.“

Selbst der geistig doch sehr rege Schiffsjunge hatte zu dieser Erinnerungstafel, wie Jakobsen sie etwas spöttisch bezeichnete, zweifelnd den Kopf geschüttelt.

Peter Strupp jedoch wußte dieses sein Werk sehr gut zu verteidigen.

„Bedenkt,“ sagte er, „daß der verschüttete Zugang nach Jahren sehr wahrscheinlich durch den Gletscher selbst wieder geöffnet werden wird, indem die wandernde

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W. Belka: Peter Strupp, der Sträfling. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1919, Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Peter_Strupp,_der_Str%C3%A4fling.pdf/32&oldid=- (Version vom 1.8.2018)