Seite:Peter Strupp, der Sträfling.pdf/11

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

wieder zurück sein könne. Daher legte er sich nach Ablauf dieser Zeit auf der Höhe der Uferwand über der Grotte wieder auf die Lauer. Und – die Pinasse erschien auch wirklich. Doch – zu Peter Strupps Überraschung, bemerkte er auf dem schlanken, flinken Motorboot nur einen einzelnen Menschen – den Steuermann.

Hierfür gab es nur eine Erklärung: Dieser hartgesottene Schurke hatte auch seine beiden Vertrauten – es waren junge Matrosen gewesen – auf der Heard-Insel einem ziemlich sicheren Tode überantwortet, natürlich lediglich deshalb, um die Goldbarren der Najade nicht mit anderen teilen zu müssen.

Von diesem Augenblick an, als Peter Strupp die ganze Größe der Verworfenheit des riesigen Steuermanns klar geworden war, nahm er sich vor, diesem Elenden das Leben auf der Najade nach Möglichkeit zu vergällen und zu versuchen, in den Besitz eines der Boote des Dampfers zu gelangen, damit er die Unglücklichen von der Heard-Insel befreien könne, wo sie inmitten der Eis- und Schneemassen dieses dem Südpol noch näher gelegenen Eilandes in kurzem jämmerlich umkommen mußten.

Wie es Peter Strupp dann tatsächlich, wenn auch erst nach vielen Monaten, gelang, den Steuermann August Wend so einzuschüchtern, daß dieser zeitweise fürchtete, den Verstand zu verlieren, wie er schließlich dem Elenden eines Tages die Jolle (kleines Boot) entführte und ihn so auf der Hauptinsel zu bleiben zwang, wodurch ihm Gelegenheit gegeben war, nicht nur das Großboot des Dampfers sich anzueignen, sondern auch das Tagebuch des Steuermanns durchzulesen, wobei er dessen Siegel unbeschädigt zu lösen und wieder zu befestigen verstand, – das alles wollen wir im Rahmen dieser Erzählung nur kurz streifen. Ausführlich ist dieser Teil der Abenteuer unseres wackeren Peters in dem vorhergehenden Bändchen, betitelt: „Das Gold der Najade“, geschildert worden.

Es war am 20. September 1896, als das Großboot des Dampfers, wohlversehen mit allem Nötigen,

Empfohlene Zitierweise:
W. Belka: Peter Strupp, der Sträfling. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1919, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Peter_Strupp,_der_Str%C3%A4fling.pdf/11&oldid=- (Version vom 1.8.2018)