Seite:Personalia, Bey der Fürstl. Leichbegängnüß am 30. Septembr. 1651.pdf/5

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herrn vnd Gemahln von dieser Welt abzufordern / vnd J. F. G. so wol als ihre Fürstl. liebe Kinder in den trawrigen Wittiben vnd Waysen Stand betrüblich zu setzen / dann wie tieff vnd schmertzlich dieser leydige / vor Menschlichen Augen allzufrühzeitige / vnd zwar in der Frembde zu Lier[1] in Ost Frießland den 21. Septemb. selben Jahrs sich begebene Todtsfall J. F. G. vnd den lieben Jhrigen zu Gemüth vnd Hertzen gangen / auch was für sorg / Kleinmuth / Angst vnnd bestürtzung solcher / sonderlich in einer Zeit / da vor dieses Fürstl. Hauß fast alles verlohren zuseyn geschienen / bey dessen Vnterthanen vnd Bedienten / zumaln aber auch unter der hinterlassenen Soldatesca[2] erwecket / davon können die am besten Zeugnuß geben / denen die auffrechte Lieb / Trew vnd Gewertigkeit / womit vorhochermeldten dero Herrn vnd Ehegemahln Jhr. F. Gn. gemeinet / bekandt worden / wie auch die jenige / so sich der Zeit sowol in: als ausserhalb Lands in bedienung gefunden / vnnd der dabey mannigfaltig[3] mit vntergelauffenen vnnd folgenden schweren heimsuchungen vnnd wiederwertigkeiten noch erinnern; Einmal war es an deme / vnd stehet nicht zuläugnen / daß so gestalter Veranlassung nach / auch die jenige / so J. F. Gn. in dero vber grossem Leyd vnd Trübnüß billich zu Trost kommen vnd erscheinen sollen / in Warnehmung oberwehnter Vmbständen bey sich anstunden / vnd vielmehr vor sich solchen zu suchen / als andern mitzutheilen hatten / vnd mangelte demnach nicht viel / daß der gantze stât vnnd darinnen eins mit dem andern zerfallen / wann nicht der Allerhöchste Jh. F. Gn. von oben herab kräfftig getröstet deroselben eine ohnvergleichliche Gedult vnd Tapfferkeit dergestalt verliehen / daß Sie auch vnter den jhrigen ins Mittel getretten / vnd zu jedermans höchster Verwunderung denselben nicht allein unter der gewissen Versicherung der bevorstehenden Hülffe GOttes tröstlich vnd recht hertzhafftig zugesprochen / sondern auch darauff aller Gefahr / wormit damaln das Evangische

  1. Die heutige Schreibweise ist Leer.
  2. Zunächst ein einfaches Wort für Soldaten bekam "Soldatesca im Zuge des Dreißigjährigen Krieges die negative Bedeutungswandlung zu "gewalttätig und rücksichtslos vorgehendes Militär", Zur heutigen Bedeutung siehe: "Soldateska" auf Duden online. URL: https://www.duden.de/node/167920/revision/1236962 (Abrufdatum: 06.02.2024). Die neutrale Bedeutung erwähnt noch Grimms Wörterbuch, s. v. „soldateska“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/soldateska>, abgerufen am 06.02.2024. Welche von beiden Bedeutungen hier gemeint ist, ist nicht klar ersichtlich.
  3. im heutigen Sprachgebrauch: verschiedenartig.