Seite:Personalia, Bey der Fürstl. Leichbegängnüß am 30. Septembr. 1651.pdf/21

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mein Gewissen beit mich nit meines gantzen Lebens halben / dann Sie erkenne Sich zwar vor Gott ein sündlicher Mensch zu seyn / hätte Sich aber für vor setzlichen Sünden vnd Lastern jederzeit fleissig gehütet / vnd Jhr Vertrawen immerdar gesetzt vff Gottes Barmhertzigkeit vnd den thewren Verdienst JEsu Christi[1] / derhalben Sie auch kein Anliegen weiter hätte / sondern erwarte eines seelige Sterbstündleins. Darauff ward Jhr auß Gottes Wort / welches alles zu erzehlen zu weitläuffig würde / tröstlich zugesprochen / vnd Sie in Jhrer Christlichen resolution vnd Bereischafft gestärcket. Vnd ob man Jhr. Fürstl. Gn. schon erinnert / daß Gottin den schwachen mächtig sey / Jhre Schmertzen wenden / vnd Jhr wider auffhelffen könne hat Sie Sich doch erkläret / Sie begehre solches nit / sondern sey nach Gottes willen bereit zu sterben / vnd befehle Ihre Seele GOtt Jhrem getrewen Schöpffer.

Folgends seind alle möglichste leibliche Mittel von den Medicis gebraucht / dabeneben aber auch tüglich von den Predigern vnd Seelsorgern auffgewartet / Jhr zugesprochen / vnd fleissig mit Jhr / wie Sie dan selbst / gebetet worden; an anderer fleissiger Auffwartung vnd Pflegung hates auch keines wegs gemangelt / ja es hat vnser jetze regierender gnädiger Lands Fürst vnd Herr sampt Seiner hertzgeliebten Gemahlin / dero hochgeehrten Fraw Mutter biß an dero seeliges Ende fleissig selbst vffgewartet / vnd Jhre kindliche Liebe / Leyd vnd Betrübnüß vber deroselben betrübtem Zustand mit vielen Thränen bezeuget.

Nach dem nun die Mattigkeit augenscheinlich zugenommen /

  1. auch Hiob hielt trotz Krankheit und materiellen Einbußen am christlichen Gott fest und wurde daraufhin schlussendlich belohnt.