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sie sich herrlich gemacht und ihren Muthwillen gehabt hat, soviel schenket ihr Qual und Leid ein. – Und es werden sie beweinen und beklagen die Könige der Erde, die Muthwillen mit ihr getrieben haben. Und die Kaufleute auf Erden werden weinen und Leid tragen, weil ihre Waare Niemand mehr kaufen wird; die Waare des Goldes und Silbers, und der Edelgesteine, und Perlen, und Seide, und Purpur, und Scharlach, und allerlei Thienenholz, und von Erz, und von Eisen, und von Marmor und Zimmt, und Thymian, (Rauchwerk) und Salben, und Weihrauch, und Wein, und Oel, und Semmelmehl, und Weitzen, und Vieh und Schafe, und Pferde und Wagen, und Leichname, und Seelen der Menschen.“[1] Hier sehen wir sowohl den Charakter als auch das Gericht der Ueppigkeit; denn obgleich diese Worte, wie ich weiß, noch eine andere als buchstäbliche Bedeutung haben, so bezeichnen sie doch auch sehr deutlich die Pracht, den Ueberfluß, den Reichthum und das ganze müßige, gemächliche, eitle und wollüstige Leben, welches unter den Einwohnern Babylons herrscht. Aber wer will an dem schrecklichen Tage ihres Gerichts noch ihrem Markte beiwohnen? Wer will dann ihre Schauspiele besuchen, ihre Moden nachahmen, und mit ihren glänzenden Erfindungen Handel treiben? Gewiß Niemand; denn sie soll gerichtet werden. Kein Vorwand wird sie entschuldigen, oder vor dem Zorne des Richters schützen; „denn stark ist Gott der Herr, der sie richten wird.“[2]

Sollte man auch diesen vernünftigen Vorstellungen kein Gehör geben, so werde ich demungeachtet noch einen Theil des traurigen Schicksals Babylons zur fernern


  1. Offenb. 7, 9. 11–13.
  2. Kap. 18, 8.
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Wilhelm Penn: Ohne Kreuz keine Krone. Georg Uslar, Pyrmont 1826, Seite 355. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Penn_Ohne_Kreuz_keine_Krone.djvu/363&oldid=- (Version vom 1.8.2018)