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mit langen Schleppen? Schmückten sie ihren Leib mit vielen Ellen oder ganzen Stücken Band, und ihre Schuh mit goldenen und silbernen Flittern, Schleifen u. s. w.? Bei welchen Schauspielen oder andern Ergötzungen waren Jesus und seine Jünger zugegen, um Erhohlung zu suchen? Was für Mährchen, Romane, Komödien, und ähnliche Werke haben die Apostel und Heiligen geschrieben, oder gelesen, um sich die Zeit zu vertreiben? – So viel ich weiß, ermahnten sie Alle und Jeden, „die Zeit zu erkaufen, und schändliche Worte, Possen, Scherz, leeres Geschwätz, erdichtete Erzählungen, u. dgl. zu meiden,“ weil diese Dinge zu einem ungottseligen Leben führen. Sie empfahlen vielmehr allen Menschen, „zu wachen; ihre Seligkeit mit Furcht und Zittern zu schaffen; die thörichten Lüste der Jugend zu fliehen; der Gerechtigkeit, dem Frieden, der Sanftmuth der Liebe und Barmherzigkeit nachzustreben, und nach Dem, was droben im Himmel ist, zu trachten, wenn sie Ehre, Ruhm, unsterbliches Wesen und ewiges Leben erlangen wollten.“[1]

§. 6. Fragt man mich, woher alle jene Thorheiten zuerst kamen? so bin ich bereit zu antworten: Sie entsprangen zuerst unter solchen Heiden, die Gott gar nicht kannten; denn Einige derselben verabscheueten sie, wie wir hernach hören werden. Sie gehörten zu den Vergnügungen eines wollüstigen Sardanapals, eines phantastischen Mirakles, eines komischen Aristophanes,


  1. Epheser 5, 1–5. 15. 16. 2 Tim. 2, 16. 22. Matth. 25, 13. Phil. 2, 12. 13. Kol. 3, 1. 2. 5. Röm. 2, 6. 7.
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Wilhelm Penn: Ohne Kreuz keine Krone. Georg Uslar, Pyrmont 1826, Seite 330. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Penn_Ohne_Kreuz_keine_Krone.djvu/338&oldid=- (Version vom 1.8.2018)