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sei. Möge sie der allmächtige Gott für diesen Unterricht empfänglich machen, und seine zärtliche Liebe in ihre Herzen ausgießen, damit sie zu einem Gefühle der Reue gebracht werden und den heiligen Weg des Kreuzes Jesu, des Erlösers der gefallenen Menschheit, lieb gewinnen; denn sie dürfen nicht glauben, daß sein Versöhnungstod ihnen Etwas nützen werde, so lange sie sich weigern, aus Liebe zu ihm ihre Sünden zu verlassen, da er doch aus Liebe zu ihnen sein Leben ließ; oder daß er ihnen eine Stätte im Himmel bereiten werde, wenn sie ihm einen Platz in ihrem Herzen auf Erden versagen. Wir wollen nun die Ueppigkeit in ihren verschiedenen Theilen betrachten.

§. 2. Unter den verschiedenen Arten der Ueppigkeit betrifft die erste, die Christus, der uns ein Muster der Selbstverleugnung gegeben hat, ausdrücklich verbietet, die Sorge für den Bauch. „Ihr sollt nicht sorgen, und sagen: was werden wir essen? oder was werden wir trinken? … Nach solchen Dingen trachten die Heiden.“ [1] Das heißt: Jenen Heiden, die ohne Erkenntniß des wahren Gottes in der Welt leben, die ihren Bauch zu ihrem Gott machen, und deren Trachten nur auf die Befriedigung ihrer Begierden, aber nicht auf die Erlangung des Reiches Gottes gerichtet ist, denen sollt ihr nicht gleich seyn. „Trachtet ihr zuerst nach dem Reiche Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, und alles Andere soll euch zugegeben werden.“ Was für euch gut ist, wird schon erfolgen. Laßt nur Alles seine rechte Zeit und Ordnung haben.

In diesen Worten liegt ein scharfer Tadel für Alle, die der Ueppigkeit im Essen und Trinken ergeben sind;


  1. Matth. 6, 31. 32.
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Wilhelm Penn: Ohne Kreuz keine Krone. Georg Uslar, Pyrmont 1826, Seite 272. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Penn_Ohne_Kreuz_keine_Krone.djvu/280&oldid=- (Version vom 1.8.2018)