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Welt loszureißen und von ihrem eitlen Wesen sich befreien zu lassen; so daß sie das, was sie besitzen, unter ihren Füßen haben, und das Geld ihr Diener, aber nicht ihr Herr sei.

§. 19. Das zweite Beispiel, daß ich anführen will, ist die schauderhafte Geschichte von Ananias und Sapphira. Es war nämlich im Anfange der apostolischen Zeit gebräuchlich, daß Diejenigen, welche das Wort des Lebens annahmen, Alles, was sie besaßen, darbrachten und zu den Füßen der Apostel niederlegten, wovon auch Joses, mit dem Zunamen Barnabas, ein Beispiel gab. Unter Andern verkauften auch Ananias und sein Weib Sapphira, als sie sich zu der Wahrheit bekannten, ihr Eigenthum; behielten aber, aus Geitz, einen Theil von dem dafür gelöseten Gelde, den sie nicht in die gemeinschaftliche Kasse wollten fließen lassen, für sich zurück, und brachten den andern Theil, als daß Ganze, den sie zu den Füßen der Apostel hinlegten. Allein Petrus, ein gerader und kühner Mann, sagte in der Kraft und Majestät des heiligen Geiste: „Anania! warum hat der Satan dein Herz erfüllet, daß du dem heiligen Geiste lügest, und entwendest etwas vom Gelde des Ackers? Hättest du ihn doch wohl mögen behalten, da du ihn hattest; und da er verkauft war, war es auch in deiner Gewalt. Warum hast du denn Solches in deinem Herzen vorgenommen? Du hast nicht Menschen, sondern Gott gelogen.“[1] Und was hatte dieser Geitz und diese Heuchelei des Ananias zur Folge? – Als er Petrus so reden hörte, „fiel er nieder und gab seinen Geist auf.“ Ein gleiches Loos traf seine Frau, die um den Betrug wußte,


  1. Ap. Gesch. 5.
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Wilhelm Penn: Ohne Kreuz keine Krone. Georg Uslar, Pyrmont 1826, Seite 261. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Penn_Ohne_Kreuz_keine_Krone.djvu/269&oldid=- (Version vom 1.8.2018)